Unsere Verbandsgeschichte

Geschichtlicher Rückblick über 50 Jahre BRSNW - zusammengestellt von Andreas Geist

Der BRSNW blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück. Auf dieser Seite finden Sie Berichte über die einzelnen Zeitepochen seit der Verbandsgründung.

Der Sport von Menschen mit Behinderung ist keineswegs eine Erfindung unserer Zeit. Bereits im 1. Weltkrieg und auch schon davor wurden auf Initiative namhafter Mediziner Leibesübungen für Menschen mit Behinderung, damals im allgemeinen Sprachgebrauch noch als Versehrte bezeichnet, eingeführt. Die körperliche Aktivität diente der Verbesserung der physischen und psychischen Situation der Patienten, die zum überwiegenden Teil an Kriegsverletzungen litten (vgl. Prof. Dr. Kosel, "50 Jahre Sport der Behinderten in Deutschland", DBS 2001).

Mit Hilfe gezielter Übungen sollte die medizinische Behandlung gefördert und ergänzt werden. Die positiven Erfahrungen im klinischen Bereich führten bereits Anfang der 20er Jahre zur Gründung erster Sportgemeinschaften für körperlich behinderte Menschen.

Eine längere Tradition haben Sportvereine für Sinnesbehinderte. Bereits im Jahre 1888 wurde der erste Gehörlosensportverein in Berlin gegründet.

Die große Anzahl kriegsversehrter Männer führte nach dem 2. Weltkrieg zu einer rasanten Entwicklung des Behindertensports in ganz Deutschland. Die "Keimzellen" dieser Entwicklung waren Lazarette und Krankenhäuser, in denen die Verwundeten behandelt wurden. Hier wurde der Wert des Sports zur Wiedererlangung der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie seine Bedeutung für die Psyche und die sozialen Kontakte erkannt.

Die Inhalte der Übungsstunden beschränkten sich nicht nur auf gymnastische Bewegungsabläufe zur funktionellen Verbesserung, sondern schnell fanden Spiel und Sport Eingang in die Nachbehandlung der Kriegsversehrten.

Neben den etablierten Sportarten, die die behinderten Menschen trotz ihres Handicaps ausführen konnten, wurden neue Spiel- und Sportarten entwickelt bzw. bestehende modifiziert.

Auch in Nordrhein-Westfalen gab es bereits vor Gründung der "Arbeitsgemeinschaft Versehrtensport NRW" (AVNRW), dem Vorläufer des BSNW, Versehrten Sportvereine mit einer Vielzahl aktiver behinderter Sportler.

Um ihre Interessen gemeinsam besser vertreten zu können und um der Entwicklung des Versehrtensports neue Impulse zu geben, trafen sich Ende 1952 Vertreter von 16 Versehrtensportvereinen in Düsseldorf, um die Gründung eines Dachverbandes vorzubereiten.

Die VSG Düsseldorf lud am 07. Dezember 1952 zu einer Tagung der Versehrtensportvereine nach Düsseldorf ein. Zugleich sollte die Versammlung die Gründungsversammlung der Arbeitsgemeinschaft Versehrtensport Nordrhein-Westfalen werden. Erschienen waren 28 Teilnehmer, die vom Vorsitzenden der VSG Düsseldorf Minini begrüßt wurden. Von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Versehrtensport, die im Jahre 1951 gegründet worden war, war Fritz Notemann, der Landesversehrtensportwart für den Bereich Nordrhein, anwesend.

Notemann leitete die Versammlung bis zur Wahl des Vorsitzenden der zu gründenden Vereinigung.

Aufgrund seiner Erfahrungen hatte H. W. Stubenhöfer von der VSG Düsseldorf einen Satzungsentwurf ausgearbeitet und legte diesen der Versammlung vor. Nach ausführlicher Diskussion der Satzungsparagraphen wurde der erste Vorstand der AVNRW gewählt.

Harald W. Stubenhöfer wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. 2. Vorsitzender wurde Carl Hanck-Müller aus Leverkusen. Zum Schriftführer wurde Herr  Paul Delaunoy ( Düsseldorf), zum Schatzmeister  Fritz Minini (Düsseldorf), zum Sportwart Nordrhein  Peter Paulus und als Sportwart Westfalen  Klaus Krämer gewählt. Die  Wahl eines Sportarztes wurde verschoben.

Mit der Wahl des Vorstandes, der Annahme der Satzung und der Abfassung eines Gründungsprotokolls waren die Voraussetzungen für die offizielle Gründung und Eintragung der AVNRW in das Vereinsregister geschaffen. 

Die Arbeitsgemeinschaft Versehrtensport Nordrhein-Westfalen wurde am 10. März 1953 in das Vereinsregister des Amtsgerichts Düsseldorf mit der Nr. 1880 eingetragen.

In den ersten Existenzjahren des Verbandes war dessen Handeln und sein Selbstverständnis davon geprägt,  dass die kriegsversehrten Heimkehrer in kleinen Sportgemeinschaften die körperliche Leistungsfähigkeit wiedererlangen konnten und deren psychische und soziale Situation stabilisiert wurde.. Trotz widriger Umstände in einer zerstörten Umwelt und wirtschaftlichen Schwierigkeiten verstand man sich als enger Zusammenschluss von Personen, die alle ein gleiches Schicksal erlitten hatten. Ausdruck dieser Verbundenheit war der Name der Verbandszeitschrift, „Frohe Gemeinschaft“. Durch das rasante Wachstum dieser „Frohen Gemeinschaft“ und die Öffnung des Verbandes für Menschen mit nicht kriegsbedingten Behinderungen verlor diese Gemeinsamkeit mit den Jahren jedoch an Bedeutung. Der Verband entwickelte sich zu einer modernen Sportorganisation mit offenen Türen für alle Menschen mit allen Formen von Behinderung. Die Umbenennung der Verbandszeitschrift von der „Frohen Gemeinschaft“ in „Behinderung und Sport“ war somit nur konsequent. 

Die Zeitschrift des Verbandes, es gibt sie seit dem Jahr 1957 mit wechselnden Titeln, aber in ununterbrochener Reihenfolge, ist ein Quell interessanter Informationen.

So zeigen die Autoren den ständigen Wandel des Verbandes und der an ihn gestellten Aufgaben auf. Die Anzahl der in der damals im Verband organisierten Behinderungen entwickelte sich rasch und wurde ständig ausgeweitet. Waren zu Beginn fast ausnahmslos amputierte und blinde Kriegsverletzte im Verband aktiv, so kamen in den 60er Jahren die „Zivilisten“ mit Lähmung hinzu. Die ersten (internationalen) Sportveranstaltungen für diese Personengruppe organisiere der nach England ausgewanderte deutsche Arzt L. Guttmann in Stoke Mandeville. Ebenfalls in den 60er Jahren war die Welle der dysmeliegeschädigten Kinder (Contergankinder) auf ihrem Höhepunkt, was wiederum neue Anforderungen an den Verband, z.B. hinsichtlich der Ausbildung von Übungsleitern, und die Vereine stellte.

Später weiteten sich die Aktivitäten auf Personen mit cerebralen Bewegungsstörungen, lern- und geistig behinderte Menschen aus. Erkrankungen und Behinderungen aus der Neurologie, der große Bereich der inneren Organe und andere Behinderungsformen, für die der Wert des Rehabilitationssportes erkannt wurde, fanden ihr Zuhause im VSNW und später dem BSNW. 

Die Öffnung der Vereine für nicht kriegsversehrte Personen, besonders Kinder und Jugendliche war der Entwicklungsschwerpunkt in den siebziger und achtziger Jahren. Das Schaffen von Sportangeboten für Menschen mit Behinderungsformen, die bisher nicht im Verband betreut werden konnten, stellten die Verbandsführung und die Vereine im Land vor ständig neue Aufgaben. Die Aufnahme dieser Menschen erforderte nicht nur spezielles Fachwissen, das in der Übungsleiterausbildung vermittelt werden musste, sondern setzte vor allem auch ein Umdenken in den Vereinen und Gruppen voraus. Vorsichtig wagte man sich an den Herzsport heran, der sich später zu einer der wichtigsten Sparten im Rehabilitationssport entwickelte.

Eine Vielzahl internationaler Wettbewerbe, an denen auch die Sportlerinnen und Sportler aus NRW teilnahmen und allein aufgrund der Größe des Verbandes eine dominierende Rolle inne hatten,  ebnete den Weg für die paralympische Bewegung in seiner heutigen Form.

Auch in der jüngeren Geschichte des BSNW wurde immer wieder Neues ausprobiert und etabliert. Mit 2 großen Projekten zur Förderung von Mädchen und Frauen und von Senioren im Behindertensport erreicht die Zusammenarbeit der Landesregierung in NRW und dem BSNW eine neue Qualitätsstufe. Wissenschaftliche Kongresse, Sportwochenenden für bestimmte Behinderungsgruppen, Erproben und Einführung neuer Sportarten belegen die innovative Ausrichtung des Verbandes.

Die deutlich verbesserte Öffentlichkeitsarbeit, besonders auch auf Seiten des Dachverbandes, rückt den Behindertensport weiter in das öffentliche Interesse. Zugpferd sind die außergewöhnlichen  Leistungen, die Menschen mit Behinderung auf internationalen Wettkämpfen und Paralympics erbringen.

Das große Familien-Spiel- und Sportfest anlässlich des 50jährigen Verbandsjubiläums am 19.6.03. kann,  trotz seines integrativen Charakters (eingeladen waren auch verbandsfremde Sportinteressierte) als die größte Behindertensportveranstaltung auf deutschen Boden bezeichnet werden. Knapp 10.000 Personen feierten mit dem BSNW in der Sportschule Duisburg Wedau.

1953

Gründung der Arbeitsgemeinschaft Versehrtensport Nordrhein-Westfalen am 10.3.1953 durch 14 VSGen mit ca. 300 Mitgliedern. Das erste bundesoffene Versehrtensportfest der AVNRW findet in Hohenlimburg mit  600 Teilnehmern statt.

Das erste bundesoffene Versehrtensportfest in Hohenlimburg 1953

1954

In Gelsenkirchen findet das erste bundesoffene Sitzballturnier statt. International führt Sir Ludwig Guttman in Stoke Mandeville einen Sportwettkampf mit 240 Teilnehmern aus 14 Nationen für Querschnittsgelähmte durch.

1955

300 blinde Teilnehmer aus Gesamtdeutschland und Europa kommen zum Sportfest in Wuppertal.

Der Deutsche Sportbund gibt bekannt, dass in den letzten drei Jahren 960 Sportabzeichen für Versehrte verliehen wurden.

1956

In Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln finden nach einem ersten Lehrgang 1955 weitere Übungsleiterausbildungen statt. Erstes Sportfest für behinderte Frauen in Köln.

1. Deutsches Versehrtenschwimmfest in Berlin mit 700 Aktiven. Erfreulich: Alle Teilnehmer können im Olympiastadion das Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft erleben.

1957

Im Januar erscheint die erste Ausgabe der Zeitschrift "Frohe Gemeinschaft" als Nachfolger des Mitteilungsblattes der Arbeitsgemeinschaft Versehrtensport Nordrhein-Westfalen e. V.  Die Zeitschrift "Frohe Gemeinschaft" ist der Vorläufer unserer heutigen Zeitschrift "Behinderte machen Sport", die seither monatlich erscheint.

Erste Erfolge für NRW Sportler beim ersten internationalen Versehrtensportfest in Paris.

Griechenland, England, Frankreich, Finnland, Holland und Deutschland hatten zum ersten internationalen Versehrtensportfest vom 06. bis 10. Mai 1957 in Paris insgesamt 60 Teilnehmer entsandt.

Die Deutsche Delegation stand unter der Führung des Vorsitzenden des Deutschen Versehrten-Sportverbandes, Gerd Brinkmann. Dem Deutschen Team gehörten unter anderem folgende Sportler aus Nordrhein-Westfalen an:

Joseph Lange (US: 1. Sieger im Hochsprung, 2. Sieger im Weitsprung, 2. Sieger im 50m Lauf),

Werner Bertram (OS: 1. Sieger im Hochsprung, 2. Sieger im Weitsprung, 3. Sieger im Kugelstoßen),

Heinz Pilatus (OS: 1. Sieger im Kugelstoßen, 2. Sieger im Sperrwerfen, 3. Sieger im Hochsprung)

Hans Tüffers (US: 1. Sieger im Kugelstoßen, 1. Sieger im Sperrwerfen).

Am Rande: Im Mai 1957 finden erste Freundschaftsspiele im Sitzball und Sitzvolleyball der VSG Düsseldorf mit der Behinderten-Sportgemeinschaft Eindhoven (Niederlande) statt. Die Düsseldorfer als eingefleischte Sitzballspieler dominierten alle Spiele im Sitzball, wohingegen die niederländischen Sportler aus Eindhoven das dort populärere Sitzvolleyballspiel beherrschten.

1958

Beginn der verbandseigenen Ausbildung von Übungsleitern in der Sportschule Wuppertal durch Peter Paulus.

1. Landesschwimmfest mit 235 Teilnehmern in Wuppertal.

1959

Die vermutlich erste Kinder- und Jugendgruppe wird in die VSG Remscheid integriert.

Die 100. Versehrtensportgemeinschaft in Nordrhein-Westfalen wird am 22. März 1959 gegründet, es ist die VSG Landkreis Euskirchen.

Das Hallenbosseln wird erfunden.

Im Novemberheft der Frohen Gemeinschaft im Jahr 1959 stellt Peter Paulus den Lesern das Bosselspiel, seine Spielweise und Regeln vor. Das Bosseln, in Berlin von Herrn Kersten und Herrn Tolzmann entwickelt, lernten die Sportwarte der Arbeitsgemeinschaft Versehrtensport in NRW am 19./20. September in der Sportschule Wuppertal kennen. Bereits hier finden erste Versuche mit einer Daube statt, die einen Summer enthält, so dass auch Blinde am Bosselspiel teilnehmen können.

1960

Das deklarierte Ziel der Verbandsarbeit in diesem Jahr, die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit, wird erfolgreich angegangen. Zahlreiche reine Kindergruppen werden gegründet und folgen den Beispielen aus Remscheid, Alsdorf und Hürth.

2. Landesschwimmfest in Wuppertal mit 382 Teilnehmern

Als 125. Verein wird die VSG Isselburg aufgenommen.

1961

Neben zahlreichen Sportveranstaltungen und Meisterschaften führt die VSG Aachen aus Anlass ihres 35jährigen Bestehens  ein Sportfest mit Wettbewerben in der Leichtathletik, Schwimmen, Sitz- und Wasserball durch.

Mitbegründer und  erster Vorsitzender des Verbandes, H.W. Stubenhöfer, stirbt am 25. Juni.

Belgien, England, Luxemburg Schweiz, Österreich und Deutschland, vertreten durch sechs Sportler  aus NRW,  folgen der Einladung zu den Internationalen Versehrten-Sportspielen nach Paris.

1. Schwimmfest für Kinder- und Jugendliche in Remscheid

1. Landes-Bosselturnier in Mülheim/Ruhr

Der Deutsche Versehrtensportverband feiert auf Helgoland sein 10jähriges Jubiläum mit einem Schwimmfest.

1962

Auf der Jahreshauptversammlung im März wird beschlossen, die Rundenspiele, die bisher im Sitzball und Faustball stattfinden, auf Prellball und Fußballtennis auszuweiten.

Das 2. Landes-Schwimmfest für Kinder und Jugendliche in Hürth findet mit 160 Teilnehmern statt.

In Berlin findet das 3. Internationale Sportfest statt. Neben Tischtennis und  Rollstuhlbasketball stand ein Sitzballturnier auf dem Programm, dass die Mannschaft aus Gelsenkirchen gegen die Berliner Gastgeber mit 25:16 gewinnen konnte.

Kurios: Wasserkorbball wird in der Zeitschrift „Frohe Gemeinschaft“ vorgestellt. Offizielle Regeln für das Spiel gibt es nicht, obwohl es in der Schule der AVNRW gelehrt wird. Mannschaftsstärke und Zusammensetzung sollen sich nach der Teilnahme an der Übungsstunde richten. Die Spielzeit orientiert sich an der Kondition der Teilnehmer. Untertauchen und bespritzen des Gegners sind ausdrücklich erlaubt. Catchergriffe sollten aber  „nach Möglichkeit“  unterlassen werden, so der Autor des Artikels, Herbert Voss, von der VSG Bochum.

1963

Die AVNRW feiert ihr 10jähriges Bestehen mit einem großen Sportfest in der Sporthochschule Köln. 3.000 Teilnehmer  aus 149 Vereinen messen sich in Leichtathletik, Sitz-, Prell-, Faustball, Fußballtennis und im  Geschicklichkeitsdreikampf für Frauen.  Für Kinder und Jugendliche gibt es Gymnastik, Spiele und Tauziehen.

Nach drei Monaten Tanzkurs feiern 22 Paare , darunter auch ein doppelunterschenkelamputiertes Mädchen einen Abschlussball in Dortmund

In Wuppertal führt Peter Paulus den 100. Lehrgang durch.

Die VSG Gelsenkirchen erhält die höchst sportliche Auszeichnung der Bundesrepublik, das Silberne Lorbeerblatt, für die Erfolge im Sitzball

1964

Die VSG Gelsenkirchen richtet das erste Bundesoffene Fußballtennisturnier vom 9.-11.11.64 aus. Der Sieger, die VSG Wanne-Eickel, erhält den vom FC Schalke 04 gestifteten Wanderpokal aus den Händen des damaligen Trainers Georg Gawliczek.

Die Arbeitsgemeinschaft Versehrtensport NW benennt sich bei der Hauptversammlung in Bochum in „Versehrten-Sportverband Nordrhein-Westfalen (VSNW) um. Bruno Farrenkopf wird erster, hauptamtlicher Geschäftsführer des neuen Verbandes.

Die Entwicklung des Sports für Querschnittsgelähmte und Cerebralparetiker wird forciert.

Der Lehrgangsplan für die Ausbildung von Versehrtensportwarten umfasst 20 verschiedene Lehrgänge.

In Neuastenberg findet der 10. Wintersportlehrgang statt.

Der Werbefilm des VSNW für den Versehrtensport wird in Rom mit einem Preis ausgezeichnet.

Eine Deutsche Delegation startet am 9. November, begleitet vom BSNW – Ehrenvorsitzenden Heinz Haep, zu den Stoke Mandeville Games nach Tokio, an dem 600 Sportler teilnehmen.

1965

Die Förderung verschiedener Sportarten nimmt einen breiten Raum ein. Besonderes Augenmerk gilt dem Bogenschiessen. Im Mai findet in Wuppertal ein erster, spezieller Lehrgang statt.

Marl-Hüls richtet das 1. Landessportfest für querschnittgelähmte Sportler und Sportlerinnen aus.

Die VSG Gelsenkirchen wird zum 6. Mal Sieger beim Bundes-Sitzballturnier.

In Berlin findet das erste bundesoffene Frauen-Sitzball-Turnier statt. Die beiden Damenmannschaften aus NRW belegen die Plätze eins und drei von 12 Mannschaften.

1966

Die große Anzahl  von Kindern mit Dysmelien  („Contergankinder“) veranlasst den VSNW verstärkt an der Einbindung der Betroffenen in Kinder- und Jugendgruppen zu arbeiten.

Aus organisatorischen Gründen wird die Anzahl der Sportbezirke auf 19 erhöht.

In Gelsenkirchen findet das 1. Landes-Volleyball-Turnier statt.

Ungewöhnlich: Auf der Suche nach neuen Formen der Gymnastik werden Übungen mit der Bosselscheibe erprobt, die „...Dank des erheblichen Gerätegewichtes sehr wirkungsvoll sind“.  (Frohe Gemeinschaft 3/66, S. 41).

Auf der Hauptversammlung des VSNW wird Eberhard Rosslenbroich ohne Gegenstimme als 1. Vorsitzender wiedergewählt.

Gelsenkirchen wird seit 1954 zum 7. Mal Sitzball-Bundessieger.

Der Internationale  Behinderten-Sportverband (ISOD) tagt in Düsseldorf. Sir Ludwig Guttmann wird zum neuen Präsidenten gewählt. Eberhard Rosslenbroich wird Vizepräsident.

1967

Die Versehrtensportler blicken über den „Tellerrand“ von NRW hinaus und fahren zu Vergleichswettkämpfen und Turnieren ins Ausland. Aachener Volleyballer spielen in Prag, Lüdenscheider Schwimmer reisen nach Yorkshire, Blindensportler aus Mönchengladbach nach Gent. Im Lande wird sportlich intensiv fortgeführt, was bisher ins Rollen gebracht wurde.

Parallele zu Heute: Durch die wirtschaftliche Flaute werden Fördergelder gekürzt. Landessportwart Peter Paulus: ...“, wollen wir...den Vorsatz fassen, gekürzte Mittel durch verstärkten Eifer und Idealismus wettzumachen.“

1968

Eberhard Rosslenbroich erhält die Sportplakette des Landes NRW.

Dr. Sluet, Sportarzt des Deutschen Versehrten-Sportverbandes, stellt die neuen Versehrtenbedingungen für das Deutsche Sportabzeichen vor, die jetzt als Ringbuch mit auswechselbarem Inhalt erscheinen.

Hans-Jürgen Dordel (Köln) macht sich für die Anregungen von Willy Graeven (Hürth) stark, mehr behinderte Kinder und Jugendliche in den Versehrtensport zu integrieren. Der Verband unterstützt diese Idee.

Kurios: Wasserskilaufen ohne Hände. Heinrich Stöckle macht erste Versuche mit Wasserskifahren, wobei er als Ohnhänder eine Art Muff benutzt, in die er die Unterarme steckt.

In Tel Aviv finden die 17. Internationalen Stoke Mandeville Spiele für Paraplegiker statt.

Die Deutsche Delegation besteht aus 51 Aktiven

1969

Der damalige Bezirk 7 führt auf Sylt ein eigenes Sportfest mit 270 Teilnehmern durch. Die VSG Oberhausen ist Gastgeber für eine Gruppe versehrter Kinder aus Vietnam.

Der VSNW führt in Bochum sein 1. Internationales Sportfest für Querschnitts- und Poliogelähmte durch. Gäste kommen aus Belgien, England, Norwegen, Österreich und der Tschechoslowakei.

In Prag gewinnt Aachen den Wanderpokal des Int. Volleyballturniers.

In Essen findet das 7. Landes-Frauen-Hallensportfest statt, in Hürth und Witten Sportfeste für Kinder und Jugendliche.

1970

Zielsetzung des Verbandes beim Start in die 70er Jahre ist neben dem Ausweiten des Versehrtensports allgemein, die Hinführung zivilbeschädigter Menschen zum Sport. Besonderes Augenmerk gilt wiederum den Kindern und Jugendlichen, wobei jede VSG eine Kindergruppe einrichten soll.

Kurios: Wasservolleyball wird als Rehabilitationssport in den Krankenanstalten „Bergmannsheil“ gespielt und als Anregung in der „Frohen Gemeinschaft“ vorgestellt.

In Mühlheim/Ruhr findet die Hauptversammlung des VSNW mit 400 Delegierten statt. Die Neuwahlen bestätigten den alten Vorstand.

In St. Etienne /Frankreich findet ein Internationales Versehrten-Sporttreffen von 16 Nationen statt.

E. Rosslenbroich erhält das Verdienstkreuz der ersten Klasse.

1971

Die verstärkten Bemühungen um Förderung von Kindern und Jugendlichen finden Ausdruck in ausführlichen Artikeln von Udo Graf zu Eulenburg und Peter Paulus in der „Frohen Gemeinschaft“.

Die VSG Dortmund richtet das 11. Landes-Blinden-Sportfest mit 140 Aktiven aus.

In Wesel wird das erste Vier-Hallen-Turnier für Ballspiele durchgeführt. Volleyball, Sitzball, Prellball und Fußballtennis stehen für die Vereine auf dem Programm. Die VSNW Vereine Mechernich, Paderborn und Unna siegten beim Sportabzeichen-Wettbewerb des LandesSportBundes.

1972

Sport ist im Olympiajahr in aller Munde. Neben den Rundenspielen und den schon traditionellen Wettkämpfen finden Landessportfeste im Volleyball, Torball, Bogenschießen, Federball statt.  Schwimmfeste und spezielle Kinder-Sportfeste werden durchgeführt und das Hallen-Frauen-Sportfest erlebt seine 10. Auflage.

In Heidelberg finden die XXI Weltspiele der Gelähmten statt. 999 Aktive aus 44 Nationen nehmen teil.

Am „Versehrtensportsanatorium“ in Bensberg (heute Rehaklinik) wird Richtfest gefeiert. In Langewiese ist das Fundament und der Keller für das Ski- und Sportheim fertiggestellt.

1973

In der Frohen Gemeinschaft werden die vom DVS Ende 1972 beschlossenen neuen Schadensklassen und Mannschaftszusammensetzungen vorgestellt, die am 1.7.73 in Kraft treten. Beim 6. Verbandstag des DVS wird E. Rosslenbroich zum 4. Mal wiedergewählt. Heinz Haep wird Bundessportwart.

Der VSNW wird ordentliches Mitglied im LandesSportBund NRW.

In Langewiese wird das Ski- und Sportheim feierlich eröffnet.

1974

Peter Paulus, Sportwart des Verbandes, stellt zu Jahresbeginn die Frage, weshalb Jugendliche mit Behinderung so schwer zu erreichen sind und in den Verband bzw. seine Vereine integriert werden können. Diesem Ziel will sich der Verband verstärkt widmen. In Bönen findet unter diesem Aspekt das 11. Leichtathletik-Landessportfest für Kinder und Jugendliche statt. Es kommen 500 Teilnehmer!

Beim Landesschwimmfest für Kinder und Jugendliche in Essen starten 378 Teilnehmer.

Eine neue Satzung tritt in Kraft: Statt Hauptversammlung alle 2 Jahre findet nun alle 4 Jahre ein Verbandstag statt. Die Anzahl der Bezirke wird reduziert. Bezirksvorstände und Verbandsvorstand bilden den Hauptvorstand

In Hennef wir ein Spielelehrgang speziell für Frauen durchgeführt. Die Inhalte, Sitzball, Ball über die Schnur und Volleyball wurden allerdings von drei männlichen Referenten vermittelt.

In Langewiese findet der erste Ski-Lehrgang im eigenen Sportheim statt.

Am 1. August wird die „Sport-Kurklinik für Versehrte“ in Bensberg eröffnet. Träger der Klinik ist der VSNW.

Mitgliederstand: 25900, 287 VSGen.

1975

Der Sportausschuss des VSNW, führt seine konstituierende Sitzung in Wuppertal durch. Zur Optimierung der Arbeit werden Fachausschüsse für Spiele, Schwimmen, Leichtathletik, Querschnittsgelähmtensport, Blinde, Bogenschießen Frauensport und Wintersport gebildet.

NRW Sportlerinnen und Sportler nehmen an insgesamt 14 Deutschen Meisterschaften und Bundeswettbewerben erfolgreich teil. Allein bei 29 durchgeführten Bezirksveranstaltungen in NRW melden durchschnittlich 300 Aktive.

Die VSG Dortmund richtet die  1. Hallen-Leichtathletik-Veranstaltung des DVS aus, der sich im gleichen Jahr auf einem außerordentlichen Verbandstag in Bensberg in „Deutscher Behinderten-Sportverband“ umbenennt.

1976

Die Kinder- und Jugendarbeit trägt Früchte. Einige Landesveranstaltungen werden so groß, dass diese in eine Nord und Süd Veranstaltung gesplittet werden.

Eberhard Rosslenbroich wird für 20 Jahre Vorsitz im VSNW geehrt und erhält das Große Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik. Der DBS feiert sein 25jähriges Jubiläum in Bad Godesberg mit einem Festakt und einem großen Wettkampfprogramm mit Teilnehmern aus ganz Europa. In Ornsköldsvik/Schweden finden die ersten Winterparalympics für Behinderte mit Wettbewerben im Lang- und Abfahrtslauf statt. In Toronto die „Weltspiele der Behinderten“.  46 Nationen sind mit 1768 Aktiven dabei.  Die 21 Teilnehmer aus NRW im Deutschen Team und bringen insgesamt 27 Medaillen mit nach Hause. Ministerpräsident Kühn lädt die erfolgreichen Sportler zu einem Empfang ein.

16 Boote segeln erstmalig bei der 1. Landes-Regatta auf dem Hengsteysee in Hagen.

Die Zeitschrift des Verbandes, die„Frohe Gemeinschaft“, erscheint seit 20 Jahren

Mitgliederstand: 28900, 301 VSGen.

1977

Die ersten Landesmeisterschaften im Sitzvolleyball werden in Isselburg durchgeführt. Unter den 10 teilnehmenden Mannschaften erwies sich Essen als stärkstes Team gefolgt von Gelsenkirchen und Aachen.

Ungewöhnlich: Die BSG Bielefeld führt zur geistigen Anregung ein Skatturnier für Blinde durch. Der Ehrenpreis: eine 3-Literflasche Korn.

In Posen finden die ersten Europäischen Sportspiele der Sehbehinderten statt. Deutschland (West) belegt Platz 4 unter 17 teilnehmenden Nationen. die damalige DDR Platz 3.

Unter Leitung von Carl Hanck-Müller fährt eine Delegation aus NRW zum Internationalen Schwimmwettkampf nach St. Etienne.

Erstmals wird auf einem Vorläufer der heutigen REHACare Messen in Düsseldorf Behindertensport präsentiert.

Hans Lorenzen, Ehrenpäsident des DBS und Mitbegründer der Behindertensportbewegung in Deutschland, stirbt in Flensburg.

1978

Der VSNW wird 25 Jahre alt und führt in Gladbeck ein großes Jubiläumssportfest unter Schirmherrschaft von Minister Girgensohn durch. 1000 aktive Teilnehmer nehmen kommen zur Veranstaltung.

Auf dem Verbandstag im März wird der Verband umbenannt und trägt seitdem den Namen „Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen. e.V.“ (BSNW)

Der Landes-Versehrtensportarzt Dr. Marpmann sieht es als Aufgabe des Verbandes an, vermehrt Sportgruppen für Herzinfarktpatienten zu gründen. Hierzu werden spezielle Fortbildungsveranstaltungen für Übungsleiter und Ärzte angeboten. Eine Reihe von Artikeln zum Thema erscheint in der „Frohen Gemeinschaft“.

Erstmals wird durch Bundespräsident Walter Scheel die Silbermedaille für den Behindertensport verliehen.

1979

Das Angebot an Behindertensport wird umfangreicher und vielfältiger. Nicht nur leistungssportlich orientierte Veranstaltungen sollen sondern besonders das Freizeit- und Breitensportangebot. Einer Personengruppe will sich der Verband verstärkt öffnen: Menschen mit geistiger Behinderung.

Erstmals werden Hallen-Landesmeisterschaften Bogenschiessen in Krefeld durchgeführt.

Ebenfalls zum ersten mal findet eine Landesmeisterschaft im Kurzstreckenschwimmen in Dortmund statt.

Das 17. Landes-Hallensportfest für Frauen in Rheinhausen erreicht die Rekordteilnehmerzahl von 243 plus 93 Begleitpersonen.

Heinz Haep erhält das Verdienstkreuz der 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik.

1980

Um das bereits im Vorjahr postulierte Ziel, die Förderung des Sport von Menschen mit geistiger Behinderung umsetzen zu können, finden erste spezielle Übungsleiterausbildungen statt. Daneben soll auch das Angebot für Cerebral-Bewegungsgestörte verbessert werden.

Im Rahmen des Aktionsprogrammes „Breitensport“ der Landesregierung besucht Minister Girgensohn die BSG Bielefeld.

In Geilo/Norwegen finden die 2. Winterparalympics (damals noch als Olympische Winterspiele der Behinderten bezeichnet) statt. Das sehr erfolgreiche Deutsche Team besteht aus 50 Aktiven.

In Arnheim/ Holland finden die Olympischen Spiele der Behinderten statt. 2000 Sportlerinnen und Sportler aus 41 Nationen kommen nach Arnheim, nachdem Moskau sich nicht in der Lage sah, eine „Behindertenolympiade“ zu organisieren. Aus der Bundesrepublik waren 151 Aktive am Start. NRW Sportlerinnen und Sportler steuern einen Großteil der 159 Medaillen bei und werden von Johannes Rau zu einem Empfang eingeladen.

Sir Ludwig Guttmann stirbt in England.

1981

Das Internationale Jahr der Behinderten soll deren Eingliederung in Arbeit, Beruf und Gesellschaft unterstützen.  Zum Tag des Behindertensports wird der 13. Juni 1981 erklärt.

Veranstaltungen des BSNW finden an diesem Tag in Rheinhausen, Dormagen, Zülpich, Münster, Dortmund, Menden, Werdohl, Ratingen, Hürth, Meschede, Wesel, Herford und Lage statt.

In Bonn finden die ersten Europäischen Sitzvolleyballmeisterschaften statt, in Fulda die 2. Europäischen Sportspiele der Blinden.

Der BSNW führt in Dortmund eine Fachtagung „Sport mit behinderten Kinder und Jugendlichen“ durch und in Kaiserau findet das 1. Landesturnier im Hallenbosseln nur für Frauen statt.

Außergewöhnlich: Horst Erkenrath  veröffentlich seinen ersten Erfahrungsbericht als oberschenkelamputierter Windsurfer.

1982

Weitere Anstrengungen des Verbandes im Bereich Sport mit geistig behinderten Menschen, mit Cerebralparetikern und in der Herzinfarktrehabilitation sind Schwerpunkte im Programm des Jahres 1982. Heinz Haep wird auf dem Verbandstag am 20. März 1982 zum neuen Vorsitzenden des BSNW gewählt und löst Eberhard Rosslenbroich ab, der den Verband über 25 Jahre geführt hat und jetzt Ehrenvorsitzender des Verbandes wird.

Gelsenkirchen richtet das 1. Länderpokalturnier im Sitzball aus.

Beim Internationalen Sitzballturnier in Salzburg erreicht das BSNW Team Platz 2 – hinter der Auswahl des DBS. Die „Frohe Gemeinschaft“ erhält die Beilage: „Die Sportstunde“ mit Praxisbeispielen für die Vereinsarbeit. Zwischen dem BSNW und den Kostenträgern im Behindertensport wird der Vertrag über die Förderung des ambulanten Behindertensports abgeschlossen.

Bei der 1. Weltmeisterschaft der Bogenschützen auf Mallorca trafen Anneliese Dersen aus Krefeld, Lisa Sickelmann aus Dortmund und Manfred Brenne aus Opladen für den BSNW

1983

Die größte Wassersportmesse der Welt, die Boot in Düsseldorf, wird von der Abteilung Wassersport des BSNW und den Segel- und Wassersport treibenden Vereinen  des Verbandes erstmals als Informationsplattform genutzt.

Die erste Fachtagung des BSNW zur Förderung des Frauensports findet in der Sportschule Kaiserau statt. Fachwartin Inge Falk begrüßt 76 Übungsleiterinnen, die den Sport der Frauen fördern wollen, den nur 27% der BSNW Vereine anbieten.

Die Jugendarbeit soll verbessert werden. Dr. Innenmoser von der Sporthochschule in Köln erstellt für den BSNW ein umfangreiches Konzept.

Die grüne „BSNW-Welle“ als neues Verbandslogo wird vorgestellt. Das Nasenbärchen –immer die Nase vorn – wird unser Maskottchen.

Bewegung, Spiel und Sport in der gesamten Bandbreite des Behindertensports sind die Inhalte des einzigartigen Spiel und Sportfestes, das anlässlich des 30jährigen Verbandsjubiläums am 10. September 1983 in Wesel durchgeführt wird. Mehr als 4.000 aktive Teilnehmer kommen zu der Veranstaltung, die Kultusminister Girgensohn eröffnete.

1984

Die „Frohe Gemeinschaft“, die Zeitschrift des Verbandes wird umbenannt in „Behinderung und Sport“.  Der BSNW zieht um: von Düsseldorf in die Sportschule Duisburg-Wedau, in unmittelbarer Nähe zum Landessportbund.

In Innsbruck finden vom 14.1.-20.1. die Welt-Winterspiele der Behinderten statt. Heinz Haep wird Ende April einstimmig zum neuen DBS Präsidenten berufen und tritt, wie schon auf Landesebene, die Nachfolge von Eberhard Rosslenbroich an.

Erstmals führt der Verband Tagungen mit den Vereinsvorsitzenden durch, um über aktuelle Entwicklungen und Erfordernisse zu debattieren und Fragen zu beantworten.

Auf Long Island / New York werden vom 16.-30. Juni die Internationalen Weltspiele der Behinderten durchgeführt. Schirmherr ist US-Präsident Ronald Reagan. Vom DBS werden 116 Aktive entsandt, davon 48 aus NRW.

In einem Pilotprojekt führt der BSNW mit dem Judo-Verband NRW einen ersten Lehrgang mit behinderten Kindern und Jugendlichen in Köln durch. Boule/Pétanque  und Boccia als verwandte Sportarten im Freizeit und Wettkampfsport werden den Lesern von „Behinderung und Sport“ vorgestellt.

1985

Die Zusammenarbeit des BSNW mit Sonderschulen soll intensiviert werden. Die Voraussetzungen für außerunterrichtliche Schulsportgemeinschaften werden durch das Kultusministerium geschaffen.

Multiple Sklerose, Morbus Bechterew, Rheuma, Asthma, Parkinson, Krebsnachsorge, Diabetes Mellitus und Koronare Herzkrankheiten werden verstärkt in die Arbeit des BSNW einbezogen.

Im Juni finden in Madrid als Maßnahme im Internationalen Jahr der Jugend, die „European Special Sport“, eine Veranstaltung für Menschen mit geistiger Behinderung mit 6.000 Teilnehmern statt.

Mit großem Erfolg findet in der Düsseldorfer Messe erstmals das vom BSNW organisierte Sportcenter statt. An vier Messetagen wird Behindertensport in Theorie und Praxis den Messebesuchern demonstriert.

1986

Die Entwicklung des Verbandes, auch auf Neuland wie dem Asthmasport, schreitet schnell voran. In einem Modellversuch mit der Uni Essen und der Sporthochschule Köln werden die Möglichkeiten des Sports für Dialysepatienten erarbeitet. In Duisburg findet der erste Judolehrgang für Blinde und sehgeschädigte statt.

Auch „neue“ Inhalte, die über die klassischen Sportstundeninhalte hinaus gehen, werden zunehmend praktiziert. So wird z.B. die Einbindung von Entspannungstechniken wie Autogenem Training oder Progressive Muskelrelaxation empfohlen. Das Tanzen als Freizeitsport für Rollstuhlfahrer und Fußgänger erfährt großes Interesse. Die Lehrgänge des BSNW sind gut besucht.. Heinz Haep wird auf dem 9. Verbandstag des BSNW in Olpe in seinem Amt bestätigt.

1987

Nach erfolgversprechenden Ergebnissen des Forschungsprojektes des BSNW, der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und die Sporthochschule wird beschlossen, ein Netz von Sportgruppen in NRW aufzubauen.

Bereits seit Anfang der 80er Jahre existieren Sportgruppen für psychisch Kranke. Das Thema findet nun verstärkt Beachtung im Aktivitätsbereich des BSNW. Gleiches gilt für das Therapeutische Reiten und für Rollstuhl-Tennis.

In Köln wird erstmals der Jugend-Länder-Cup, ein Mannschaftsmehrkampf für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Es kommen 117 Aktive aus neun Bundesländern. NRW stellt mit 33 Teilnehmern die größte Mannschaft

Bei der im 2-Jahresrhythmus stattfindenden REHA Messe in Düsseldorf richtet der BSNW wieder ein Sportcenter aus. Erstmals findet in diesem Rahmen auch ein Kongress für Übungsleiter und Sportpädagogen statt

Die besondere Idee: Landesjugendwartin Edelgard Baer tanzt mit ihrem „Schrubberballett“ auf Karnevalsveranstaltungen in Hürth und Umgebung. Die Gagen werden für eine Skifreizeit behinderter Kinder und Jugendlicher gespendet.

Die Schwelle von 50.000 Mitgliedern wird überschritten.

1988

In Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Düsseldorf findet die erste Skifreizeit für krebskranke Kinder In Unterjoch/Allgäu statt.

Axel Hecker und Helmut Rüther vertreten den BSNW bei den Welt-Winterspielen in Innsbruck vom 17.-24. Januar. Innsbruck, das bereits 1984 die Spiele ausgerichtet hatte, sprang für Calgary ein, wo sich nicht genügend Helfer für die Veranstaltung fanden.

Beim Außerordentlichen Verbandstag des BSNW am 16.4.88 in Recklinghausen wird nach Satzungsänderung Inge Falk als Referentin für Frauenfragen Vorstandsmitglied des BSNW.

In Seoul/Korea finden vom 14.- 23. Oktober die Paralympics mit fast 4.000 Sportlerinnen und Sportlern statt. Das DBS Team besteht aus 248 Delegierten. Dabei 68 Aktive aus NRW.

In Langewiese wird mit dem Neubau am Haus des Behindertensports begonnen.

1989

Am 15. Februar wird das erweiterte und neu gestaltete Haus des Behindertensports feierlich eingeweiht. Der BSNW beginnt in der Saison 89 mit den Meisterschaftsspielen im Fußball für Menschen mit geistiger Behinderung.

Erstmals werden dezentrale Lehrgänge zur Verlängerung der Übungsleiterlizenz angeboten.

Der DBS führt in Düsseldorf parallel zur REHA Messe das erste Europäische Spiel- und Sportfest für 350 schwer- und mehrfach behinderte Menschen durch. Die 6 Weltverbände für Körperbehinderte, Gehörlose, cerebral Bewegungsgestörte, Querschnittsgelähmte, Blinde und geistig behinderte Menschen gründen in Düsseldorf das IPC, das Internationale Paralympische Komitee.

Aus persönlichen Gründen stellt sich Heinz Haep nicht zur Wiederwahl als DBS Präsident. Sein Nachfolger wird Reiner Krippner aus Bayern. Heinz Haep wird Ehrenpräsident und Inge Falk Bundesfrauenwartin.

1990

Die Bildung von Leistungsstützpunkten als regionale Fördermaßnahme für den Leistungssport und die Bildung von Leistungskadern wird vom Land NRW gefördert. Der erste Landesleistungsstützpunkt des BSNW wird in Leverkusen für das Volleyballspiel von Kultusminister Hans Schwier eröffnet.

Auf dem 10. Verbandstag des BSNW in Gelsenkirchen unterstreicht Minister Hermann Heinemann seine Verbundenheit mit dem Behindertensport und sagt weitere Unterstützung für die Ziele des BSNW zu. Der Vorstand des Verbandes wird bestätigt. Neu Dazu kommt Reinhard Schneider, als Landesjugendwart.

Die erste Sportgruppe für Kinder mit Mucoviszidose wird unter dem Patronat des BSNW gegründet. ein weiteres neues Aufgabenfeld sind die Gefäßsportgruppen.

Erstmals wird eine Landesmeisterschaft mit Mannschaftswertung für blinde und sehbehinderte Kegler in Hagen durchgeführt.

Eine weltweit beachtete Leistung erbringt die Dortmunder Schwimmerin Lucyna Krajewska. Die doppelunterschenkelamputierte Sportlerin durchschwimmt als erste behinderte Frau den Ärmelkanal zwischen Dover und Calais.

1991

Die Ausbildung wird den veränderten Bedingungen angepasst. In verschiedenen Modulen werden die Übungsleiter auf ihre Aufgabe in den Vereinen bei verschiedenen Behinderungsarten vorbereitet.

Elektro-Rollstuhlhockey als neue Sportart für Schwerstbehinderte wird im BSNW vorgestellt.

Der Jahrmarkt der Bewegung, ein großes Breitensport- und Spielfest findet in der Dortmunder Westfalenhalle statt. Fast 3000 Teilnehmer kommen zu dem „Fest der Bewegung und Lebensfreude“, wie es der anwesendes Staatssekretär Dr. Bodenbender nannte.

Beim 2. Bundeskongress für Rehabilitation während der REHA Ende Oktober bildet der BSNW eine eigene Arbeitsgruppe zum Thema „Sport als Mittel der  Rehabilitation“. Unterstützt von den Reha-Trägern und der Landesregierung haben die Teilnehmer Gelegenheit sich zu informieren und Entwicklungen zu diskutieren.

1992

Der BSNW erhält auf dem Außerordentlichen Verbandstag am 27. Juni in Bad Oeynhausen eine neue Satzung. Wesentlichste Änderungen sind die Reduzierung der Bezirke von 11 auf 5, entsprechend den Regierungsbezirken in NRW und die Stärkung der Sportabteilungen des BSNW in ihrer Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.

Ein integratives Schulsport- und Spielfest wird in Duisburg gemeinsam mit der Lebenshilfe organisiert. 1000 Schüler nehmen teil, wobei jede Klasse einer Geistig Behindertenschule  mit einer Patenklassen einer Regelschule anreisen musste.

Bei den Paralympics in Barcelona erlebt der Behindertensport eine bis dahin nicht erlebte Welle der Begeisterung. Die 239 Deutschen Athletinnen und Athleten erreichen den 2. Rang in der Medaillenwertung. Nordrhein-Westfalens Sportlerinnen und Sportler tragen 33 Gold-, 19 Silber- und 30 Bronzemedaillen zu dem Erfolg bei. Erstmals findet ein paralympisches Jugendlager in Barcelona statt. Für Menschen mit geistiger Behinderung findet eine gesonderte Veranstaltung in Madrid statt. Die Verbandszeitschrift erhält den Namen „Behinderte machen Sport“.

1993

Ein neuer Vertrag über die Förderung des Rehabilitationssportes wird vom BSNW, dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen und Krankenkassen geschlossen. Er bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung des Reha-Sportes in NRW.

Steffi Graf und Außenminister Kinkel messen sich in Bonn in einem Wohltätigkeitsspiel zugunsten des Behindertensports. Der BSNW und der Deutsche Rollstuhlsportverband (DRS) führen das Rollstuhl-Rugby als neue und sehr attraktive Sportart für Rollstuhlfahrer mit hohen Lähmungen ein.

Das Organisationszentrum für den Behindertensport in Duisburg-Wedau wird fertig gestellt. BSNW und DBS beziehen ihre neuen Geschäftsstellen.

Das erste Buch der BSNW Schriftenreihe „Spiel und Sport für Alle“ von Uwe Rheker erscheint. Das Top Ereignis des Jahres ist das 40 jährige Verbandsjubiläum des BSNW, das mit verschiedenen Aktionen gefeiert wird. Vom 19. bis 26. Juni finden ein großes Sportfest in Leverkusen, eine Ärztetagung, Seminare und Symposien statt. Den Abschluss bilden verschieden Leistungssportveranstaltungen mit einem internationalen Volleyball- und Fußballtennisturnier, einem Sitzvolleyball Länderspiel und Deutschen Meisterschaften im Rollstuhltanz.

1994

Gemeinsam mit der Uni Dortmund, der Elterninitiative „Herzkranke Kinder Dortmund“ und dem Kreisgesundheitsamt Unna initiiert der BSNW ein Projekt, das Aufschlüsse über die Belastbarkeit von herzkranken Kindern geben soll. Die wissenschaftliche Begleitung hat Prof. Dr. Klaus Völker.

In Essen findet das 1. bundesweite Schwimmfest für Menschen mit geistiger Behinderung statt. Bei 400 Teilnehmern stieß die Hallenkapazität an ihre Grenzen.

Die Universitäts-Kinderklinik Düsseldorf führt zusammen mit dem BSNW die erste Skifreizeit für krebskranke Kinder durch.

BSNW Athleten erkämpfen bei den VI. Winterparalympics in Lillehammer fünf Goldmedaillen. Insgesamt erringen die 43 deutschen Teilnehmer 64 Medaillen und belegen hinter Gastgeber Norwegen Platz 2 in der Medaillenwertung.

Bottrop ist der Austragungsort der Weltmeisterschaft im Volley- und Sitzvolleyball.

Auf dem 11. ordentlichen Verbandstag des BSNW wird Heinz Haep, der sich nicht mehr zur Wahl stellt, Ehrenvorsitzender. Neuer Vorsitzender des BSNW wird Theodor Zühlsdorf, (im Bild mit Franz Müntefering, Reinhard Schneider und Herber Kaul im Landtag von NRW), seine Stellvertreterin Inge Falk, da auch Herbert Kallmeyer, bisher in dieser Funktion,  sich nicht mehr zur Wahl stellt.

Berlin richtet die IPC Leichtathletik Weltmeisterschaft aus.

Eberhard Rosslenbroich erhält am 19. Mai den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. Peter Paulus, Mitbegründer des BSNW und unermüdlicher Streiter für den Behindertensport, stirbt am 2.6.94.

Kurios: Nightball, ein Ballspiel bei dem die visuelle Wahrnehmung durch eine Gesichtsmaske völlig ausgeschaltet wird, wird vorgestellt. Das Spiel soll integrativ, mit sehenden und blinden und sehbehinderten Personen gespielt werden. Ziel  ist es, mit einem großen, leichten mit Kunststoffpartikeln gefüllten Ball das gegnerische Tor zu treffen, das am Basketballkorb befestigt ist. Zur Orientierung erklingt aus den „Toren“ Musik.

1995

Bruno Farrenkopf, ehemaliger Geschäftsführer des BSNW, stirbt am 6.1.95.

Das Schulungs- und Leistungszentrum für den Behindertensport in der Sportschule Wedau wird mit einem Vier-Nationen-Basketballturnier eingeweiht. Gäste sind Großbritannien, Schweden und die Niederlande.

Einen Lastwagen voller Hilfsgüter für Kinder in der ukrainischen Behindertensport-Organisation bringt der Schatzmeister des BSNW, Paul Karsch, mit seiner Initiative zusammen. Gisela Preuß geht nach 22 Dienstjahren  beim BSNW in Rente.

Das Modellprojekt „Breitensport mit behinderten Mädchen und Frauen“ des BSNW und der Landesregierung NRW wird unter Federführung von Inge Falk ins Leben gerufen.

Im Rahmen der REHA Messe in Düsseldorf richtet der BSNW den 1. Internationalen Kongress „Rehabilitation durch Sport“ aus.

Der BSNW Vorsitzende Theo Zühlsdorf wird auf dem außerordentlichen Verbandstag des DBS zu dessen neuen Präsidenten gewählt.

Der Videofilm „Normal“- Ein Portrait des BSNW wird auf der REHA vorgestellt und findet großen Anklang.

In der Duisburger Mercatorhalle findet vor 500 Zuschauern die EM Rollstuhltanz statt.

 

1996

Der BSNW trauert um seinen Schatzmeister Paul Karsch, der vollkommen unerwartet im Alter von 66 Jahren stirbt. In Reken wird die erste Landesmeisterschaft im Rollstuhl-Badminton durchgeführt.  In Einzel-, Doppel- und Mixed-Wettbewerben werden mehr als 100 Spiele durchgeführt.

Aufbauend auf einem Workshop „Schlaganfall – lebenslanges Schicksal, oder?“ aus dem Dezember 1992 wird das Projekt „Bewegung, Spiel und Sport trotz Schlaganfall“ in Leben gerufen. Die Stiftung Behindertensport fördert dieses Projekt.

Das 1. Hallen-Leichtathletik-Sportfest für Menschen mit geistiger Behinderung wird in  Bielefeld in den Bodelschwingh’schen Anstalten durchgeführt. Die Abteilung Blinden- und Sehbehindertensport führt erstmals einen Segellehrgang für ihre Sportler durch und erstmalig findet ein BSNW Eissportfest in Duisburg statt.

Die 10. Paralympics in Atlanta/Georgia finden vom 15.-25. August statt. Die sportlichen Leistungen sind beeindruckend, die der Organisatoren eher bescheiden. 58 Sportlerinnen und Sportler aus NRW erringen insgesamt 40 Medaillen. Erfolgreichste Teilnehmerin war Yvonne Hopf aus Leverkusen, die 5 x Gold und eine Silbermedaille im Schwimmen gewann.

Mit dem Ziel, flächendeckend Bewegungs- und Sportangebote für Senioren im Land zu etablieren, startet der BSNW in enger Kooperation mit der Landesregierung das Projekt: „Bewegung, Sport und Spiel für ältere und behinderte Menschen im Sportverein“.

Der 1. Breitensport-Aktionstag im Rahmen des Projektes „Breitensport für behinderte Mädchen und Frauen“ findet große Resonanz. 400 begeisterte Teilnehmerinnen kommen nach Rheinhausen.

1997

Die Verbandszeitschrift „Behinderte machen Sport“ erscheint mit verschiedenen Titeln seit 40 Jahren monatlich. Ab Oktober kommt eine Neuerung hinzu: Eine 2-Monatsausgabe von BmS in Braille-Schrift für Blinde erscheint seither regelmäßig.

Das erste Sportwochenende für Morbus Bechterew Betroffene findet mit 270 Aktiven in der Sportschule Duisburg Wedau statt.  Reinschnuppern und ausprobieren in 20 verschiedene Sportarten sowie eine sportliche Weltreise standen auf dem Programm.

Das erste überregionale Sportfest für geistig und körperlich behinderte Menschen, die „Bethel Athletics“,  wird durchgeführt. Neben verschiedenen Wettkämpfen wird auch ein wettbewerbsfreies Angebot gemacht.

Die noch im 2-Jahresrhythmus stattfindende REHA International und das BSNW Sportcenter ziehen im Oktober 58.000 Besucher an. Erstmals werden Fachtagungen in das Messeprogramm integriert. Zu den für den Behindertensport relevanten Themen schreiben sich über 700 Fachübungsleiter, Vereinsfunktionäre und Mediziner ein.

„Mit Schwung ins volle Leben“ ist der Titel der BSNW Wanderausstellung, die vom 19.-28.11.97 im Foyer des NRW Landtages zu sehen ist.

1998

Bonn wird zur Hauptstadt des Behindertensports. Nach großem persönlichen Engagement von Theo Zühlsdorf, des Bundes und der NRW Landesregierung siedelt sich das Internationale Paralympische Komitee (IPC) in Bonn an.

Im Büroalltag der BSNW-Geschäftsstelle brechen moderne Zeiten an: Erstmals sind Anfragen und Mitteilungen per Email möglich.

Die 7. Winterparalympics finden vom 5.-14. März im japanischen Nagano statt. 600 SportlerInnen aus 32 Nationen nehmen unter dem Motto „Freundschaft und Wärme“ an den Wettkämpfen teil.

Nach den positiven, in Modellvereinen gesammelten Erfahrungen, geht das Seniorensportprojekt unter dem Motto „Mobil bleiben, aktiv sein“ in die Umsetzungsphase.

Ein landeweiter Aktionstag im Oktober erhält von 600 Teilnehmern eine überwältigend positive Resonanz.

Eberhard Rosslenbroich, langjähriger Vorsitzender des BSNW, Präsident des DBS und in beiden Verbänden Ehrenvorsitzender, stirbt am 7. April im Alter von 85 Jahren.

Fast 600 Teilnehmerinnen folgten im Mai der Einladung des BSNW und des Ministeriums für Stadtentwicklung, Kultur und Sport nach Kamen, um mit dem 2. Aktionstag für „Mädchen und Frauen im Behindertensport“ den Abschluss des gleichnamigen Projektes zu feiern.

Der 12. Ordentliche Verbandstag des BSNW steht unter dem Motto: Aufbruch ins neue Jahrtausend. Zahlreiche Ehrengäste hatten neben den Delegierten und Verbandsfunktionären den Weg nach Kamen gefunden, um die Weichen für die Verbandsarbeit für den Übergang in nächste Jahrtausend zu stellen. Theo Zühlsdorf wurde einstimmig als Vorsitzender des BSNW bestätigt..

Bei der WM Rollstuhlfechten in Euskirchen kreuzen 130 Sportler aus 17 Nationen die Klingen.

Das Haus des Behindertensports in Langewiese lockt auch im 25. Jahr seines Bestehens zahlreiche Gäste an. Der Bau der neuen Sporthalle geht zügig voran.

Ein neues Angebot im BSNW wird begeistert angenommen: Wasserski und Wasserskibob für Kinder und Jugendliche finden an der Wasserskiseilbahn in Duisburg großen Anklang.

1999

Königlicher Besuch beim BSNW! Das schwedische Königspaar besucht im Rahmen der Düsseldorfer „Boot“ die Segler des BSNW und DBS auf ihrem gemeinsamen Messestand. Für die Verbandsentwicklung bedeutsamer ist die erste Frauen-Vollversammlung am 13. März in Duisburg. 200 Teilnehmerinnen gründen einen selbstverwalteten Bereich, der die Gleichstellung von Männern und Frauen im Behindertensport erreichen soll. Der BSNW ist damit der erste Sportfachverband des Landes, der Mädchen und Frauen in seiner Organisationsstruktur einen solchen Stellenwert einräumt.

Erfolgreich wie beim ersten Mal verläuft das 2. Sportwochenende für Bechterew Betroffene in Duisburg. Mit viel Spaß und Bewegung wird die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus an verschiedenen Stationen nachvollzogen.

Der BSNW ist erstmals mit einem Stand bei einer der größten Veranstaltungen für Menschen mit Behinderung vertreten: Der Tag der Begegnung in Xanten zieht landesweit mehr als 10.000 Besucher an.

Mit der Einweihung der behindertengerechten Sporthalle am Haus des Behindertensports wurde ein Wunsch Wirklichkeit. Ministerin Ilse Brusis nahm den Hallenschlüssel symbolisch aus der Hand der Fallschirmspringer des „Fallschirmteams Sportland NRW“, entgegen.

Begleitend zur REHA, die wieder mit einem großen Sportcenter vom 3.-6. November in Düsseldorf stattfindet, führt der BSNW den Kongress „Behindertensport - Wege zur Leistung“ durch. Inhalt sind Möglichkeiten der Leistungsentwicklung im Sinne der vorrangigen Rehabilitationsziele.

Die ersten Deutschen Judomeisterschaften für Menschen mit geistiger Behinderung finden in Gladbeck statt.

2000

Nach der Teilnahme mit einem Infostand im vergangenen Jahr baut der BSNW beim Tag der Begegnung in Xanten eine große Aktionsbühne auf. Trotz übler Wetterbedingungen kommen 12.000 Besucher in den Archäologischen Park.

Der BSNW beteiligt sich an dem SPACE Projekt der Landesregierung und des LSB in Südafrika. Das Überwinden des Apartheidsystems und Hilfe beim Aufbau einer Zukunft für die farbige Bevölkerung sind übergeordnete Ziele.

Nur mit Unterstützung der Bundeswehr kann das große Spiel- und Sportfest des BSNW in Arnsberg reibungslos durchgeführt werden.  Knapp 500 Teilnehmer kämpften in leichtathletischen Disziplinen um den Sieg oder nahmen an wettbewerbsfreien Angeboten teil.

Der Jahrtausendwechsel ist Anlass für ein Resumé der bisherigen Verbandsentwicklung und für das Abstecken neuer Ziele. Eines dieser Ziele ist die erfolgreiche Förderung des leistungssportlichen Nachwuchses und die erfolgreiche Teilnahme an den Paralympics vom 18.-29. Oktober in Sydney. Die Paralympics 2000 gelten als die beste Behindertensportveranstaltung aller Zeiten. Von den insgesamt 95 Medaillen des Deutschen Teams gehen 25 nach NRW.

Für seine Verdienste um die Förderung des Blindensports erhält der BSNW den Förderpreis des Deutschen Blindenhilfswerkes, der mit 25.00 DM dotiert ist.

Inge Falk, stellvertretende Vorsitzende des BSNW, erhielt den erstmals von der Landesregierung vergebenen „NRW Preis für Mädchen und Frauen im Sport“.

2001

Die Bemühungen des BSNW und des DBS, den Sport von Menschen mit geistiger Behinderung konsequent zu fördern, erhalten einen Dämpfer. Nach Unregelmäßigkeiten in der spanischen Mannschaft in Sydney wurde offen über einen Ausschluss der geistig behinderten Sportler aus dem IPC nachgedacht.

Der Deutsche Behindertensportverband feiert sein 50 jähriges Bestehen mit einem Festakt in Hamburg.

Eine Invasion von Senioren aus NRW erlebt die Nordseeinsel Langeoog vom 2.-9. Mai. 400 Aktive nehmen am Seniorensportfest  teil. Bad Salzuflen ist der Veranstaltungsort für das erste Morbus-Parkinson-Sportfest de BSNW.

Einen Schnupperkurs in einer für Blinde eher ungewöhnlichen Sportart, dem Windsurfen, wird angeboten und sehr erfolgreich im niederländischen Hindeloopen durchgeführt.

Der Westdeutsche Rundfunk startet die Aktion: „Kleines Geld aus aller Welt“. Der Erlös kommt dem Behindertensport in NRW zugute.

Die REHACare bietet seinen knapp 49.000 Besuchern in der Messehalle 7 das bis dato größte BSNW Sportcenter. Einer der vielen sportlichen Höhepunkte ist der Weltrekord im Bankdrücken von Georg Vogel, der 225 Kilo zur Strecke bringt.

Eine besondere Erfolgsserie legen die Leverkusener Sitzvolleyballer hin: Sie gewinnen zum 11. Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft und unterstreichen ihre Dominanz eindrucksvoll.

2002

Am 16. März findet in Bochum die 2. Frauenvollversammlung des BSNW statt.

Viel Beachtung findet der Hauptvortrag des Tages von Frau Prof. Dr. Degener zum Thema „Selbstverteidigung und Selbstbehauptung von Frauen mit Behinderung.“

Die Winter-Paralympics finden vom 7.-16. März in Salt Lake City statt. Mit einem relativ kleinen Kader von 27 AthletInnen startet das Deutsche Team nach Übersee. Unter dem Motto: „Leistung-Vorbild-Anerkennung“ gehen 13 alpine und 14 nordische Sportler und Sportlerinnen in die Wettkämpfe. Darunter Axel Hecker aus Köln, der Gold im Langlauf gewinnt. Darüber hinaus erhält er die Whang-Youn-Dai-Plakette, die weltweit an Personen verliehen wird, die eindrucksvoll die Folgen von Behinderung überwunden haben.

Die dunkle Seite der Spiele: Der erste Dopingfall bei Winterparalympics betrifft den deutschen Athleten Thomas Oelsner.

Auf dem 13. Ordentlichen Verbandstag des BSNW am 15. Juni 2002 in Münster findet ein Führungswechsel statt. Theo Zühlsdorf stellt sich nach 8 Jahren nicht mehr zur Wahl als Vorsitzender im Land. Sein Nachfolger wird Reinhard Schneider.

Das BSNW Sportcenter im Rahmen der REHACare 2002 entwickelt sich zu einer Hauptattraktion der Messe. 49.800 Besucher kommen nach Düsseldorf.

Ein besonderes Geschenk hatte Theo Zühlsdorf vom Minister Dr. Vesper anlässlich der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens im Frühjahr erhalten: Einen Sportwettbewerb zur Nachwuchssichtung im Behinderten-Leistungssport.

Bei der Premiere der Veranstaltung „Jugend trainiert für Paralympics“ am 30.10. in Düsseldorf konnte der Ehrenvorsitzende des BSNW 300 Kinder willkommen heißen.

2003
Ganz im Zeichen des 50jährigen Verbandsjubiläums stand das Jahr 2003. Mit einem großen Spiel- und Sportfest am 19. Juni  in der Sportschule Duisburg, das rund 10.000 Besucher anlockte, wurde der Festtag gebührend gefeiert.
Mit der Einführung des Euro in Europa hatten Frau Gerda Pleitgen und der Westdeutsche Rundfunk die Aktion „Kleines Geld aus aller Welt“  ins Leben gerufen. Die Bevölkerung war aufgerufen, an 80 verschiedenen Standorten ungültig werdendes Kleingeld für den Behindertensport  in NRW zu spenden. Pünktlich zur großen Jubiläumsfeier konnte Harald Brand, Chefredakteur der Landesprogramme NRW im Funkhaus Düsseldorf einen Scheck über die stolze Summe von 99.633,32 Euro an Gerda Pleitgen, Vorsitzende des Förderkreises Behindertensport, zur zweckgebundenen Verwendung im Behinderten-Sportverband NRW  überreichen.
Das vom BSNW mit initiierte Projekt SPACE III (Sport Against Crime), das in Südafrika durchgeführt wurde, wird ausgezeichnet und offizielles "Best-Practice-Beispiel" der Agenda 21 der Landesregierung. Es soll über das Medium Sport farbige behinderte Menschen in das gesellschaftliche Leben zu integrieren.
TSV Bayer 04 Leverkusen richtete vom 20. bis 22. März den 1. Weltcup im Sitzvolleyball mit insgesamt acht Mannschaften aus.
Im Rahmen der REHACARE findet erstmals ein Nachwuchs-Rollstuhl-Basketballturnier der damaligen KB Schulen statt.

2004

Das Verbandsmagazin wird in "aktiv dabei" umbenannt und  erscheint in einem neuen Layout.
Das Jubiläumsjahr 2003 wird aus organisatorischen Gründen erst Ende Januar mit einem Festakt im Rathaus zu Düsseldorf beendet. In Mettmann wird die Weltmeisterschaft der (Stand-)Volleyballer ausgetragen. Deutschland holt Bronze.
Der Verband ist Feuer und Flamme für die Paralympics in Athen! Trotz eines im Vergleich zu Sydney 2000 drastisch verkleinerten Teams kann sich die deutsche Mannschaft in der Nationenwertung um zwei Plätze auf Rang acht verbessern. NRW-Athleten tragen zu diesem tollen Ergebnis maßgeblich bei. Der Leichtathlet Woytek Czyz vom TV Wattenscheid 01 wird mit drei Goldmedaillen zum Superstar der Spiele und DBS-Behindertensportler des Jahres.
Die erste Ausgabe der Kalendrina, ein Kalender von und für Mädchen und junge Frauen mit und ohne Behinderung erscheint.

Am 15. Dezember verstirbt Heinz Haep, der Ehrenvorsitzende des BSNW. Heinz Haep hatte maßgeblich den Behindertensport in Nordrhein-Westfalen und auch auf Bundesebene geprägt. Die rasante Entwicklung des Rehabilitationssportes war einer seiner zahlreichen Verdienste.

2005

Das Qualitätsmanagement (QM) im Rehabilitationssport wird reformiert. Die Anerkennung von Rehasportgruppen wird nunmehr auf zwei Jahre beschränkt und durch die Teilnahme an QM-Maßnahmen verlängert. Qualitätszirkeltage und Teilnehmer-Zufriedenheitsbefragung gehen als neue QM-Instrumente in die Erprobungsphase.
Aus dem Redaktionsteam der Kalendrina geht das Youngteam hervor, das den BSNW bei Veranstaltungen unterstützt und ehrenamtlich für Menschen mit Behinderung engagiert.

17 Teams aus 14 Nationen nehmen an der Europameisterschaft Sitzvolleyball in Leverkusen teil.

Der BSNW ist Partner bei der Organisation des Weltjugendtages in Köln und gemeinsam mit LSB, SSB und DJK für den sportlichen Teil des Weltjugendtages zuständig.

Die Vorbereitungen für die Fußballweltmeisterschaft der Menschen mit geistiger Behinderung im nächsten Jahr laufen auf Hochtouren.

2006

Die Abteilung Blinden- und Sehbehindertensport bietet erstmals einen Schnuppertermin zum in Deutschland noch weitgehend unbekannten Blindenfußball an.
Ein Sturmtief namens Gertrud zwingt den LVR zum Abbruch des "Tag der Begegnung" in Xanten.

Nach den Winterparalympics in Turin ist die 4. Fußballweltmeisterschaft der Menschen mit Behinderung das zweite sportliche Großereignis des Jahres. Sie wird mit Schwerpunkt in NRW ausgetragen. Eröffnungsspiel ist am 29.08.2006 in Duisburg, Endspiel am 16.09.2006 in Leverkusen. Rund 260 000 Zuschauer sorgen für ausgelassene Stimmung in den Stadien. Das von Cheftrainer Willi Breuer betreute deutsche Team erreicht mit einem 4:0 Sieg im kleinen Finale gegen Südafrika einen hervorragenden dritten Platz!

Der 14. Ordentliche Verbandstag des BSNW im Casino der Bayer AG war mit Bedacht auf den Tag des Endspiels der INAS-FID Weltmeisterschaft in Leverkusen gelegt worden. So hatten die Delegierten die Möglichkeit, das Endspiel mitzuerleben. Bei den anstehenden Wahlen wurde der bisherige Vorstand einstimmig wiedergewählt. Neuer Landessportarzt wurde Dr. Ulrich Hafkemeyer, da Dr. Eltze aus Altersgründen nicht wieder antrat.

Auf der REHACARE ehrt der damalige Innenminister von NRW Dr. Ingo Wolf den 1.000 Mitgliedsverein des BSNW.

Die Vorsitzende des Förderkreis Behindertensport, Gerda Pleitgen, gibt den Startschuss zur Spendensammlung "10 Cent im Advent". Partner sind der WDR, Westlotto und der BSNW. In allen Lottoannahmestellen in NRW stehen Spendenboxen. Der Erlös kommt dem Verband zugute.

2007

Das Verbandsmagazin des Verbandes erscheint seit 50 Jahren monatlich. Zuerst unter dem Namen "Frohen Gemeinschaft", dann „Behinderung und Sport“, später „Behinderte machen und Sport“ und "aktiv dabei".

Die Spendenaktion von Westlotto und BSNW "10 Cent im Advent“ endet. In allen 3900 Lottoannahmestellen in NRW standen Spendenboxen für Projekte im Behindertensport.
Ein Novum ist die Austragung der Landesmeisterschaft Ski alpin in der Skihalle in Neuss.
Der "Tag der Begegnung" in Xanten feiert seine zehnte Auflage! Die vom Landschaftsverband Rheinland ins Leben gerufene größte deutsche Open-Air-Veranstaltung für Menschen mit und ohne Behinderung besuchen rund 27 000 Menschen. Highlights sind Auftritte von Peter Maffay und Brings sowie  die "Lifta-Sport-Arena" des BSNW, in der die Gäste viel Spaß bei Bewegung, Spiel und Sport haben.

Zum ersten Mal wird vom BSNW und der Landesregierung der NRW Wettbewerb "Der Behindertensportverein des Jahres" ausgeschrieben. Er ist Teil des Landesprogrammes "Teilhabe für alle". Kategorien für die Bewerbungen sind Kinder und Jugendliche, Seniorensport und integrative Modelle.
Anfang November findet das 1. BSNW-Frauen-Fußballturnier in Bottrop statt. Neben der Landesbehindertenbeauftragten, Angelika Gemkow , kamen zahlreiche andere prominente Gäste, um die Geburtsstunde des Frauenfußballs live mitzuerleben.

2008

Am 24. April 2008 werden in einer feierlichen Ehrung die aus 102 Bewerbungen ausgewählten Gewinner des erstmalig stattfindenden NRW-Wettbewerbs "Behinderten-Sportverein des Jahres" für das Jahr 2007 in den Kategorien Kinder und Jugendliche, Senioren und integrative Modelle prämiert.
Seit 10 Jahren gibt es eine monatliche Ausgabe von "aktiv dabei" in Brailleschrift, mit Inhalten, die für blinde Sportler relevant sind. Ebenfalls seit 10 Jahren findet in Köln das weltgrößte Turnier im Rollstuhlrugby, das Bernd-Best-Turnier, statt.

In Dortmund findet die Europameisterschaft im Badminton mit Teilnehmern aus 12 Nationen statt.
Im Duisburger Leichtathletikstadion richtet der BSNW sein erstes internationales Leichtathletiksportfest aus. Für die teilnehmenden Athleten eine Möglichkeit,  die Qualifikationsnormen auf dem Weg nach Peking zu erfüllen. Prominentester Teilnehmer ist der südafrikanische Sprintstar Oscar Pistorius.
Die Paralympics in Peking erfahren eine nie dagewesene Medienpräsenz und dokumentieren eine zunehmende Professionalisierung im Behindertensport. 29 BSNW-Athleten gewinnen 13 Medaillen und tragen maßgeblich zum Gesamterfolg des Deutschen Teams bei.

2009

Nach der Verabschiedung neuer Rahmenrichtlinien durch den DOSB hat der DBS sein Ausbildungs- und Lizenzsystem neu konzipiert. Dadurch wird der Ausbildungsabschluss zum Übungsleiter B Rehabilitationssport nicht nur von der ersten auf die zweite Lizenzstufe angehoben und aufgewertet, sondern gleichzeitig auch besser mit den Abschlüssen anderer Anbieter vergleichbar.

Am 29. April 2009 verstarb das Gründungs- und Ehrenmitglied des BSNW, Carl Hanck-Müller. Er war das letzte der Gründungsmitglieder des Verbandes. Carl Hank-Müller war Träger des Bundesverdienstkreuzes und der Ehrenmedaille des BSNW.

Das NRW-Team schlägt die Bayern und gewinnt die erste DBS-Fußballmeisterschaft der Bundesländer in der Sportschule Wedau.

Die UN-Behindertenrechtskonvention wird in Deutschland ratifiziert.

Im Haus des Behindertensports in Winterberg/Langewiese wird  das 10jährige Bestehen der behindertengerechten Sporthalle mit einem großen Tag der offenen Türe gefeiert.

2010

Die Kinder- und Jugendarbeit wird forciert und die Abteilung im BSNW durch die Bildung eines Kompetenzteams unterstützt.

Am 19. Januar stirbt das Ehrenmitglied Herbert Kallmeyer, der viele Jahre mit Heinz Haep als 2. Vorsitzender das Führungsduo des Verbandes bildete.

Der NRW Wettbewerb "Der Behinderten-Sportverein des Jahres" wird zum 2. Mal ausgeschrieben.

Bei der vom BSNW in Bottrop ausgerichteten IDM Leichtathletik fallen sechs Weltrekorde.

Beim 15. Ordentlichen Verbandstag des BSNW im Düsseldorfer Kongress-Centrum standen auch. Satzungsänderungen auf dem Programm. Diese sahen u.a. eine Verschlankung des Vorstandes vor. Der neue Vorstand besteht nun aus fünf Personen: Reinhard Schneider Vorsitzender, Ralph Elpers Landessportwart , Michael Schneider Schatzmeister, Ludger Elling Landeslehrwart, Stefanie Plümer Landesjugendwartin.

Am 8./9.10. 2010 richtet der BSNW im Rahmen der REHACARE einen Kongress aus mit dem Titel "Wege in eine bewegte Zukunft. Positionen – Projekte – Perspektiven". Die Ergebnisse werden im Band 20 der BSNW-Schriftenreihe veröffentlicht.

Die BSNW-Jugend verstärkt ihre Öffentlichkeitsarbeit und bekommt eine eigene Facebookseite.

In der noch jungen Sportart Boccia startet erstmals eine Auswahl aus NRW im Länderpokal in Bayern.

2011

Die Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention im Bereich des Sports wird für den Verband zum Leitziel seiner Arbeit. Die Idee Inklusion im und durch Sport zu erreichen ist allgegenwärtig. Dabei ist die Idee nicht neu. Dr. Uwe Rheker von den Paderbornern Ahornpanthern hatte bereits 1986 Sportgruppen gegründet, in denen behinderte und nichtbehinderte Menschen gleichermaßen aktiv waren. Die Planungen dreier großer Inklusionsprojekte in Vorbereitung der Paralympics 2012 in London nimmt Fahrt auf. Titel: Tribute to Paralympics.

NRW-Athleten glänzen bei der Leichtathletik-WM in Neuseeland und holen sechs der acht Goldmedaillen für das deutsche Team.

Beim 2. NRW-Turnfest, der landesweit größten Breiten- und Wettkampfsportveranstaltung, kooperiert der BSNW mit den Turnerbünden RTB und WTB. Dabei beteiligt sich der BSNW unter anderem mit einem Rollstuhlrugby-Turnier, einem Rolli-Parcours und Tanzauftritten. Erstmalig finden in Kooperation mit der Turnfestakademie unter der speziellen Kategorie "Reha-Sport" zahlreiche Workshops zu aktuellen Themen des Behindertensports statt.

Die junge Spielart für blinde und sehbehinderte Menschen "Showdown" oder auch „Tischball“ wird in Dortmund vorgestellt und entwickelt sich rasch.

2012

"aktiv dabei" wird einem "Relaunch" unterzogen: Nicht nur äußerlich, auch bei den Inhalten, die gezielter die Interessen der Übungsleiter im Verband aufgreifen sollen.
Die Jugend des Verbandes bekommt ein eigenes Maskottchen. "KiJu", der Gepard, präsentiert sich freundlich und possierlich, aber auch zielstrebig und kämpferisch.

Der BSNW führt im Deutschen Tischtenniszentrum in Düsseldorf ein Internationales Tischtennisturnier mit hochkarätiger Besetzung durch. 150 Teilnehmer aus ganz Europa und Übersee nahmen teil.

Beim Internationalen Leichtathletikmeeting "Bottrop Gala" werden Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung in die Wettkämpfe integriert.

Inklusion ist das derzeitige "Top-Thema" des Verbandes, der sich an der Initiative NRW-inklusiv beteiligt. Sozialminister Guntram Schneider besucht die Geschäftsstelle und spricht im Interview über Inklusion und Sport.

Ein Sportjahr ohne Gleichen! Nach Fußball-Europameisterschaft und Olympischen Spielen bewegen die Paralympics in London die Gemüter.

Der BSNW führt drei vielbeachtete Inklusionsprojekte durch: Im Projekt "Challenge" segelt eine Crew behinderter und nicht behinderter Jugendlicher auf einem Großsegler von Emden nach London. Im Projekt "Inspiration" realisieren behinderte und nicht behinderte Jugendliche eines Sportvereins, einer Regel- und einer Förderschule gemeinsam einen Besuch der Paralympics nach dem Motto: gemeinsam planen, voneinander und übereinander lernen. Im Projekt "Excellence" haben behinderte und nicht behinderte Leistungssportler die Gelegenheit, gemeinsam zu trainieren und sich sportlich wie persönlich zu entwickeln. Der Verband berichtet auf einer eigenen Internetseite über die Projekte. 120 Teilnehmer zählt das inklusive Jugendlager, das von LSB und BSNW während der Paralympics durchgeführt wird.
Die Paralympics selbst setzen Maßstäbe. Volle Stadien, hervorragende Organisation und beste Stimmung machen die Veranstaltung legendär. NRW Athleten gewinnen 10 Gold-, 5 Silber- und 7 Bronzemedaillen.

2013

Der Verband kann auf eine 60jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Er stellt inzwischen ein Drittel aller Mitglieder des Deutschen Behindertensportverbandes.

Der NRW Wettbewerb "Der Behindertensportverein des Jahres" wird erneut ausgeschrieben.

Der Westfälische, der Rheinische Turnerbund und der BSNW kooperieren in einem Modellprojekt zur Qualifikation von Übungsleitern für den Rehabilitationssport.

Großes Kino in Düsseldorf. Der BSNW führt eine Preview-Aufführung des Kinofilms "Gold - du kannst mehr als du denkst" durch. Gleichzeitig wird der Film "Challenge" uraufgeführt, der im Jahr zuvor über das Inklusionsprojekt anlässlich der Paralympics z.T. an Bord des Großseglers gedreht wurde.

Die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung im organisierten Sport – so lautet das Ziel des 2013 begonnenen dreijährigen Projekts „Sport und Inklusion im Verein“. Träger des Projekts sind der LSB,  BSNW und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (MFKJKS).

Das Deutsche Sportabzeichen feiert seinen 100sten Geburtstag und der BSNW kreiert das Buddy-Sportabzeichen, ein viel beachtetes Inklusionsprojekt. Ein behinderter und ein nicht-behinderter Sportler trainieren gemeinsam und legen gemeinsam die Prüfungen ab.

2014

Bei den Paralympics in Sotschi schneidet das Deutsche Team gut ab. Kurios: Alle Medaillen des deutschen Teams werden von Frauen gewonnen und die Vornamen aller Frauen beginnen mit dem Buchstaben  A.

Der BSNW und der Landessportbund initiieren ein neues Modellprojekt, das von der Landesregierung gefördert wird und bis 2016 läuft. Landesweit sollen Sportangebote für demenzkranke Menschen aufgebaut werden. 73 Vereine werden zu Projektpartnern und machen das Vorhaben zu einem riesigen Erfolg.

Inklusion ist ohne Barrierefreiheit nicht zu erreichen. Der BSNW unterstützt daher die Ruhr-Tourismus GmbH beim Schaffen barrierefreier Freizeitangebote. Die Paralympicsstars Hans-Peter Durst, Lily Anggreny und Nora Hansel testen den RuhrTalRadweg und die Römer-Lippe-Route in mehrtägigen Radtouren.

Auf dem 16. Ordentlichen Verbandstag in Düsseldorf wird der BSNW in "Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen e.V." (BRSNW) umbenannt. Damit wollen die Delegierten die originäre Zuständigkeit des Verbandes für den Rehabilitationssport unterstreichen.

Das langjährige Vorstandsmitglied Ralph Elpers stellt sich aus persönlichen Gründen nicht zur Wiederwahl als Landessportwart. Für ihn kommt Thomas Börger neu in den Vorstand. Reinhard Schneider, Michael Schneider, Stefanie Plümer und Ludger  Elling werden im Amt bestätigt.

Dr. Jürgen Eltze, der über viele Jahre das Amt des Landessportarztes inne hatte, stirbt im November.

Im Dezember erscheint die letzte gedruckte Ausgabe von "aktiv dabei". Doch das Magazin besteht weiter, in der modernen Form eines kostenlosen E-Magazins, das am Bildschirm gelesen werden kann.

2015

Die beiden großen Projekte Inklusion und Demenz erfahren viel Aufmerksamkeit und Anerkennung. Aufgrund der Veränderungen der Sportlandschaft in NRW wird großer Wert auf die Darstellung der Qualität der Arbeit des Verbandes, insbesondere im Rehasport, gelegt.

Der BRSNW beteiligt sich mit Weiterbildungsangeboten an der Turnfestakademie im Rahmen des 3. Landesturnfestes in Siegen.

Die Kalendrina, der Kalender für Mädchen und junge Frauen von BRSNW und LSB, bekommt eine eigene online-Plattform: www.kalendrina.de

Nach 37 verabschiedet sich Herbert Kaul als Geschäftsführer des Verbandes und geht in den wohl verdienten Ruhestand. Sein Nachfolger wird Lars Wiesel-Bauer, der vom Deutschen Behindertensportverband an die Wedau wechselt. Mit ihm kommt Holger Wölk als sein Stellvertreter und Abteilungsleiter Sport. Jupp Dahlmanns, der diese Ämter bisher bekleidet hatte, verabschiedet sich ebenfalls in den Ruhestand, nach 36 Jahren vollem Einsatz für Menschen mit Behinderung.

Nach schwerer Krankheit stirbt das Ehrenmitglied des Verbandes Jupp Indenhuck.

Nach 20 Jahren als Schatzmeister des Verbandes zwingen berufliche Gründe Michael Schneider sein Amt niederzulegen.

Bei der REHACARE gibt es ein kleines Jubiläum zu feiern: Seit 30 gestaltet der Verband ein Sportcenter mit vielen Attraktionen und stets hohem Zuschauerinteresse.
Das Projekt "Sport für Menschen mit Demenz" wird mit dem Rudi Assauer Preis ausgezeichnet.

2016

Das E-Magazin des Verbandes weicht einem Newsletter mit den wichtigsten Verbandsinformationen¸ Terminen und Berichten. BRSNW kompakt erscheint zunächst monatlich.

Der BRSNW freut sich über 1426 neu ausgestellte Übungsleiter-Lizenzen und überschreitet Anfang 2016 erstmals die die magische Grenze von 10.000 Lizenz -Inhaber/innen.

Über 2000 Besucher kamen am Anfang März 2016 zum ersten inklusiven Spiele-, Sport- und Spaß-Tag des MSV Duisburg. Die BRSNW KiJu war mit verschiedenen Mitmach-Aktionen dabei.

Der „NRW -Preis für Mädchen und Frauen im Sport“ wird zum 9. Mal verliehen. Einen Sonderpreis erhalten die Mädchen des Kalendrina-Redaktionsteams.

Der DBS entsendet 148 Sportlerinnen und Sportler nach Rio, 37 kommen aus NRW. Die zeigen hervorragende Leistungen und kehren mit 24 Medaillen im Gepäck zurück.

2017

Mussten früher viele Formulare ausgefüllt werden, kann nun die Jahresstatistik der Vereine online über ein LSB-Portal eingegeben werden.

Eine Neuerung gibt es beim Tag der Begegnung des LVR. Erstmals gibt es keinen Sportpark des Verbandes, sondern 10 Mitmachaktionen verteilt im Rheinpark. Zusätzlich findet wieder ein Fußballturnier, der WestLotto-Cup, statt.

In Mülheim an der Ruhr wird eine Kooperationsveranstaltung von BRSNW und Deutscher Parkinson Vereinigung (dPV) durchgeführt. Eingeladen sind BRSNW-Sportvereine und dPV-Selbsthilfegruppen ebenso wie Ärzte/-innen und Fachkliniken. Ziel ist, diese als Netzwerkpartner zu gewinnen und neue Angebote für Parkinsonbetroffene zu schaffen.

Erstmals verleiht der BRSNW die Ehrenmedaille des Verbandes in Gold. Mit der höchsten Auszeichnung des Verbandes wird das Lebenswerk von des Ehrenvorsitzenden Theodor Zühlsdorf gewürdigt, der nicht nur im BRSNW sondern auch im DBS und in Leverkusen gewirkt hat.

Ein großer Erfolg ist der erstmals veranstaltete Tag des Rollstuhlsports Anfang September in der Sportschule Wedau. Zahlreiche Schnupperangebote für Rollstuhlfahrer konnten ausprobiert werden, von Basketball über Bogenschießen bis Rugby und Tanzen.

Im Rahmen der REHACARE unterzeichnen BRSNW und der Westdeutsche Tischtennis Verband einen "Letter of Intent" mit dem Ziel, die bereits gute Zusammenarbeit weiter zu forcieren und den Tischtennissport zu stärken.

Bei der ersten Weltmeisterschaft im G-Judo in Köln treten 400 Judoka aus 18 Nationen gegeneinander an.

Am 2. Weihnachtsfeiertag 2017 starb der Ehrenvorsitzende des BRSNW Theo Zühlsdorf. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes war von 1994 bis zum Jahr 2002 Vorsitzender des Verbandes und von 1995 bis 2005 Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.

2018

Im Rahmen der Ehrungsveranstaltung "Behindertensportverein des Jahres 2017" die zu Jahresbeginn in Oberhausen durchgeführt wird, findet die Premiere des Kurzfilms "Träume" statt. Der Film, der in Kooperation des BRSNW mit Landessportbund und Westlotto entstand zeigt, dass jeder Mensch - ob mit oder ohne Behinderung - Träume, Wünsche und bestimmte Vorstellungen von Glück hat.

Das Ehrenmitglied des Verbandes und Bezirksvorsitzender Werner Trampe stirbt im Alter von 77 Jahren.

Bei den Paralympischen Winterspielen in Pyeongchang (Korea) wird die für Magdeburg startende Andrea Eskau aus Elsdorf erfolgreichste deutsche Athletin mit zwei Gold, drei Silber- und einer Bronzemedaille.

Die Jugendvollversammlung stellt mit einer neuen Jugendordnung die Weichen für die zukünftige Jugendarbeit im BRSNW.

Mit sieben größeren Aktionen beteiligt sich der Verband an der Aktionswoche „Inklusion von Anfang an“ anlässlich des Europäischen Tages der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

Wilfried Hellmich, ein Pionier des Sports für Blinde und Sehbehinderte Menschen, stirbt im Juli nach über 50 Jahren unermüdlichem Engagement im BRSNW.

Das BRSNW-Erklärvideo "Wer ist der BRSNW?" wird veröffentlicht.

Auf seinem 17. Ordentlichen Verbandstag in Recklinghausen gibt sich der BRSNW eine neue und moderne Satzung, die das Traditionelle mit dem Modernen verbindet. Weiterhin wird das Thema „Good Governance“ in der Satzung verankert und in einem ersten Schritt der Ethik-Code des BRSNW verabschiedet. Werte wie Toleranz, Respekt, Nachhaltigkeit, Transparenz, Integrität und Gleichstellung rücken in den Mittelpunkt der Verbandsarbeit.

Der Vorstand des Verbandes besteht nun aus drei ehren- und zwei hauptamtlichen Mitgliedern. Dies sind Reinhard Schneider (Vorsitzender), Ludger Elling (stellv. Vorsitzender), Ulrike Plitt (stellv. Vorsitzende) sowie die Geschäftsführung des Verbandes mit Lars Wiesel-Bauer und Holger Wölk.

Rückblickend auf das Jahr 2018 wurde der Digitalisierung in der Arbeit des Verbandes große Aufmerksamkeit zuteil. Bereits im Jahr 2017 wurde eine neue, leistungsfähigere Datenbank entwickelt. Damit sind auch Lehrgangsanmeldungen, Lizenzmanagement und die Mitglieder-Bestandserhebung online möglich. Der Service für die Mitglieder verbesserte sich dadurch erheblich.