Para Sportler*in des Jahres 2019: Engel, Bensusan und Floors räumen ab

Große Auszeichnung für drei NRW-Sportler*innen. Taliso Engel, Irmgard Bensusan und Johannes Floors sind in ihren drei Individual-Kategorien bei der Wahl des Deutschen Behindertensportverbands zum Para Sportler*in des Jahres 2019 ausgezeichnet werden.

© Axel Kohring / Beautiful Sports

Johannes Floors, der 2015 Nachwuchssportler des Jahres war, hatte jeweils mit Weltrekord Gold bei der Para Leichtathletik-WM in Dubai über 100 und 400 Meter gewonnen und daher als schnellster Mann der Welt auf Prothesen gute Argumente auf seiner Seite. Bei der Sportlerwahl setzte er sich vor Radsport-Doppelweltmeister Vico Merklein und Langlauf-Doppelweltmeister Martin Fleig durch, der im vergangenen Jahr das Voting für sich entschieden hatte. „Wir haben es ja nicht in der Hand und ich hätte das nicht erwartet, die anderen haben auch mega Leistungen erbracht“, sagte Floors über seine Auszeichnung: „Es ist eine schöne Anerkennung, es war ein absolut krasses Jahr.“ Den zwei weiteren nominierten Weitsprung-Weltrekordhaltern Léon Schäfer und Markus Rehm aus Leverkusen wurden Vierter und Fünfter.

Bei Irmgard Bensusan fiel die Entscheidung knapper aus. Die gebürtige Südafrikanerin hatte bei der Para Leichtathletik WM über 100 und 200 Meter gewonnen und erstmals zwei Titel geholt. Doch die mehrfache Paralympicssiegerin und Weltmeisterin Anna Schaffelhuber, die zwei Wochen zuvor erst ihr Karriereende bekanntgegeben hatte, erwies sich als starke Konkurrenz und Bensusan setzte sich im Zweikampf nur ganz knapp durch - so knapp, dass man die Balken auf der Leinwand kaum auseinander halten konnte. Sichtlich gerührt kam „Tante Irmie“ auf die Bühne: „Ich hätte damit nicht gerechnet. Es ist eine große Ehre.“ Dritte wurde Biathletin Clara Klug mit Guide Martin Härtl, die drei Mal Gold bei der WM gewonnen hatten, Vorjahressiegerin Andrea Eskau wurde vor Schwimm-Weltmeisterin Verena Schott Vierte.

Nachwuchsschwimmer Taliso Engel siegte knapp vor Langläuferin Johanna Recktenwald und Dreiradfahrer Maximilian Jäger. Engel schwamm bei der WM in London mit nur 17 Jahren und dank eines fulminanten Finishs über 100 Meter Brust zum WM-Titel und freute sich über die meisten Stimmen im Nachwuchs-Voting. Wie Floors und Bensusan war auch er überrascht über die Wahl: „Das ist schon irre, es freut mich und motiviert mich auch, so weiterzumachen.“

Als Mannschaft des Jahre wurden die Goalball-Herren geehrt, die bei der Heim-EM in Rostock Europameister wurden.

 

Text: TSV Bayer Leverkusen / Feisst