Para Leichtathletik WM: Fünfter WM-Titel für Weitspringer Markus Rehm

Markus Rehm gewinnt im Weitsprung bei der Para-Leichtathletik-WM in Dubai seine fünfte Goldmedaille in Folge. Felix Streng und Sebastian Dietz werden enttäuscht nur Vierter.

Markus Rehm ist erneut Weltmeister.© Beautiful Sports, Axel Kohring

Felix Streng wurde Vierter im Weitsprung.© Beautiful Sports, Axel Kohring

Sebastian Dietz war mit Platz 4 und dem Tokio-Slot nicht zufrieden.© Beautiful Sports, Axel Kohring

Mit weitem Abstand hat Markus Rehm souverän seinen WM-Titel im Weitsprung verteidigt. Der Weltrekordhalter vom TSV Bayer 04 Leverkusen siegte souverän mit 8,17 Metern in der Klasse T64. Damit gewann der 31-Jährige bei Paralympics, Welt- und Europameisterschaften sein elftes Weitsprung-Gold und bleibt weiter unbesiegt in paralympischen Weitsprung-Wettkämpfen, insgesamt war es seine 16. Goldmedaille.

Felix Streng lieferte sich im gleichen Wettbewerb erneut mit 100-Meter-Silbermedaillengewinner Mpumelelo Mhlongo eine knappe Entscheidung – dieses Mal mit dem ganz bitteren Ende für den Leverkusener, der über 100 Meter zeitgleich Bronze gewonnen hatte: 7,06 Meter im zweiten Versuch konnte der 24-Jährige nicht mehr steigern. Der Südafrikaner sprang in seinem letzten Versuch einen Zentimeter weiter als Streng und entriss ihm die sicher geglaubte Bronzemedaille.

Nele Moos sprintete nur einen Tag nach ihrem 100-Meter-Finale auch über 200 Meter und wurde wieder Siebte in der Klasse T38. Dieses Mal war ihre Laune im Ziel jedoch besser: Als ihre Zeit aufploppte, sprang sie auf und jubelte, denn 28,67 Sekunden bedeuteten eine Verbesserung ihrer persönlichen Bestleistung um 1,1 Sekunden.

Für Weitsprung-Weltmeister Léon Schäfer wurde sein zweiter Start bei der WM zum Pflichtprogramm: In 12,56 Sekunden zog er in seinem Vorlauf als Schnellster und als Gesamtvierter souverän über 100 Meter der Klasse T63 ins Finale ein, das am Freitagabend stattfinden wird.


Schon am Vormittag hatte Kugelstoß-Paralympicssieger Sebastian Dietz eine große Enttäuschung verkraften müssen: Mit 14,52 Metern blieb dem Welt- und Europameister nur Platz vier in der Klasse F36. 21 Zentimeter fehlten zur Medaille. „Dafür gibt es keine Entschuldigung oder Ausrede. Das ist peinlich“, urteilte der 34-Jährige von der BSG Bad Oeynhausen hart über seine eigene Leistung: „Das war ein Scheiß-Wettkampf. Eine Katastrophe."
Immerhin bedeutete Platz vier einen Qualifikations-Slot für die Paralympics in Tokio (Japan), doch auch das tröstete ihn in seinen ersten Emotionen nicht: „Das ist schön fürs Team, aber mir hilft das grade nichts.“ Es siegte der Russe Vladimir Sviridov mit Weltrekord von 16,32 Metern.


Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé war im Vorlauf über 5000 Meter ausgeschieden. Im langsamsten Vorlauf wurde er Vierter, nur drei kamen direkt ins Finale. „Das klingt paradox, aber das war mein bestes Rennen hier“, sagte der für die SSF Bonn startende Athlet, „erstmals war der Speed da. Aber jetzt gucke ich auf die Staffel morgen.“


Ein Ausblick auf die letzten beiden WM-Tage verspricht noch Einiges:

Am Donnerstag, 14. November 2019, startet nämlich erstmals die neue 4x100-Meter-Universalstaffel bei einer Weltmeisterschaft.

Am Freitag, 15. November 2019, stehen dann noch zwei Finals an: Leon Schäfer greift über 100 Meter und Johannes Floors über 400 Meter nach seiner nächsten Medaille.