Interviewreihe: Tarik Cajo, eine Erfolgsgeschichte im Ehrenamt.

Die Interviewreihe „Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Es ist Arbeit, die unbezahlbar ist.“, beschäftigt sich mit ehemaligen aber auch aktiven freiwilligen Helfer*innen, die uns Eindrücke aus der alltäglichen Arbeit des Ehrenamts geben.

© Tarik Cajo

Tarik Cajo ist Landestrainer im Rollstuhlbasketball (Juniorenbereich) und selber aktiver Bundesligaspieler bei den Baskets 96 Rahden. Er ist nicht nur Trainer, sondern auch Zuhörer und Motivator für seine Mannschaft. Er übernimmt die Organisation, Koordination und die Sichtungs- und Leistungslehrgänge in seinem Bereich.

BRSNW: Was ist Ihre derzeitige ehrenamtliche Aufgabe?

T. Cajo: Ich bin ehrenamtlicher Landestrainer des Juniorenbereichs und dort für die Koordination und Organisation des Spielbetriebes verantwortlich. Weiterhin leite ich auch die Sichtungs- und Leistungslehrgänge. Der Trainingsbetrieb läuft jetzt langsam wieder an, aber die geplanten Veranstaltungen und Wettbewerbe für dieses Jahr entfallen natürlich.

BRSNW: Wie und wann kamen Sie damals zu Ihrem Ehrenamt?

T. Cajo: Ich bin damals als Co-Trainer eingestiegen. Der vorherige Trainer ist aus privaten Gründen ausgestiegen. Nach einem vorbereitenden Gespräch und einer Empfehlung von Jörg Hilger, hatte ich dann ein Vorstellungsgespräch beim BRSNW. Kurz darauf war ich dann der neue Landestrainer für den Juniorenbereich im Rollstuhlbasketball.

BRSNW: Was treibt Sie an das Ehrenamt auszuführen?

T. Cajo: Für mich persönlich ist es eine große Sache meine eigenen Erfahrungen im Rollstuhlbasketball weiterzugeben. Ich bin durch eine Granate im Bosnienkrieg schwer verletzt worden und seitdem an den Rollstuhl gebunden. 1993 kam ich als 14 -jähriger Flüchtling nach Deutschland. Der erste Schritt war die Sprache zu lernen. Im Nachhinein kann man sagen, dass der Sport für meine Integration sehr wichtig war! Den jungen Leuten im Alter von 13 bis 22 Jahren möchte ich genau diese Erfahrungen und Gefühle weitergeben, die mir damals vermittelt wurden.

BRSNW: Was war Ihr bisher schönstes Ereignis in Ihrer ehrenamtlichen Laufbahn?

T. Cajo: Das war 2014, der Gewinn der deutschen Meisterschaft im Juniorenbereich. Damals noch mit dem vorherigen Trainer Jörg Hilger und mir in der Position des Co-Trainers. Wir waren damals nicht als Favorit gelistet, dadurch war es ein besonderer Moment für uns.

BRSNW: Was machen Sie in Ihrer Freizeit neben Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit?

T. Cajo: Ich bin selber noch aktiver Spieler bei den Baskets 96 Rahden. Wir spielen in der 1. Bundesliga und das mache ich natürlich noch mit großer Begeisterung. Wenn ich dann mal wirklich Zeit habe, genieße ich diese einfach nur.

BRSNW: Ein ganz großes Dankeschön an Ihr Engagement und einzigartigen Einsatz im Behindertensport. Dankeschön!