Kolumne "Geistreich": Gesichtsyoga

Hier erzählt unser (Un-)Ruheständler Andreas Geist über seine Eindrücke aus dem Leben eines Rentners.

Ich habe mich notgedrungen damit abgefunden, dass das Alter auch bei mir seine Spuren hinterlässt. Das wird mir jeden Morgen beim Blick in den Spiegel bewusst. Selbst dann, wenn ich ausreichend geschlafen und am Abend vorher nicht gesündigt und zu viel gefeiert habe.
Was ich da sehe, ist die Realität.

Mein Gesicht und Hals werden faltiger, die Augenlider schlaffer. Nur die Augenbrauen werden dichter und buschiger. Weshalb die darin wuchernden schneeweißen Haar wesentlich schneller wachsen als der Rest und wie Stacheln hervorstehen, kann ich mir nicht erklären. Daher reiße ich sie aus, wenn ich sie entdecke.

Doch der Alterungsprozess betrifft nicht nur mein Gesicht, sondern den gesamten Körper. Schultergürtel und Oberarme, die zu Zeiten meines damals intensiv betriebenen Ruder- und Kanusports recht gut ausgebildet waren, zeigen Falten und schlaffere Haut. Und wenn ich den Körper weiter abwärts betrachte - na ja. Ich gebe zu, mein Six-Pack war schon immer unter einer (mehr oder weniger dünnen) Speckschicht verborgen. Und was noch weiter abwärts kommt wird hier nicht thematisiert.
Sogar meine ehemals vom Laufen und Radfahren strammen Waden werden dünner und schrumpeliger. Immer und überall wird man mit seinem körperlichen Verfall konfrontiert und man erkennt, dass der Spruch 70 ist das neue 50 in die Kategorie Fake-News gehört.

„Watt willste maache?“ fragt der Kölner und die Antwort ist: Nix.
Das ist der Lauf des Lebens und „For ever young“ wie im Hit der der Band Alphaville aus den 80er Jahre will ich auch nicht sein.

Dennoch: Ein bisschen jugendliches und sportlich aktives Image möchte ich mir auch bewahren und bis zum Greisendasein können gerne noch ein paar Jahre vergehen. Tipps, wie das gelingen kann, gibt es im Netz ohne Ende. Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf, ein bisschen Spaß und Freude am Leben sind da die halbe Miete.

Allerdings verzichte ich auf teure Kosmetikprodukte von zweifelhaftem Nutzen. Wobei die offenbar ohnehin nur für Frauen entwickelt wurden, wenn ich die Werbespots so anschaue. Ab und an ein bisschen Hautcreme und fertig.
Ach so: die Haare färbe ich mir auch nicht! Grau kann auch gut aussehen, sagt meine Frau!

Botox, Schönheits-OPs, Gesichtspackungen und was es da so alles gibt, sollen die machen und dafür blechen, die glauben, es steigere ihre Attraktivität. Ich bin jedoch sicher: Das hält nicht lange, die Natur ist stärker!

Bei einer Sache bin ich mir allerdings sicher, dass sie wirkt und zwar kostenlos: Gesichtsyoga! Eigentlich hat das mit Yoga nichts zu tun, es ist nur ein Training für die Gesichtsmuskulatur und ein regelmäßiges Training der Muskulatur ist immer gut. Gezieltes Training würde definitiv auch bei meinen o.g. Falten und schlaffer Haut helfen. Das dauert im Alter zwar ein bisschen länger, aber morgen fange ich meine Verjüngungskur an!

Wissen Sie, wer Ihnen (zollfrei!) beim Gesichtsyoga hilft?
Donald Trump und seine „Politik“! Sie werden wütend, Ihnen verkrampfen die Gesichtszüge, wenn Ihre Altersvorsorge rapide an Wert verliert, Sie bekommen Sorgen- und Zornesfalten, sie entspannen sich wieder und können vielleicht sogar herzhaft über das Kasperletheater seiner Regierung lachen. Das ist gut für die Gesichtsmuskulatur und glättet die entstandenen Sorgenfalten.

Genießen Sie das Frühjahr!

Herzlich grüßt Ihr

Andreas Geist