Internationale Deutsche Einzelmeisterschaften im Para-Judo

Am 22. Februar 2025 fanden im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar in Heidelberg die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Para-Judo statt.

© Wolfgang Janko

Am 22. Februar 2025 fanden im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar in Heidelberg die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Para-Judo statt. Mehr als 100 blinde und sehbehinderte Judoka aus 15 Nationen traten zu diesem nacholympischen Turnier an, das von einem zweitägigen internationalen Trainingslager begleitet wird.

Im Para-Judo wird in zwei getrennten Wettkampfklassen gekämpft:

  • J1: für blinde Judoka
  • J2: für sehbehinderte Judoka

Zudem wurden nach den Paralympischen Spielen in Paris die Gewichtsklassen leicht angepasst:

  • Männer: -70 kg, -81 kg, -95 kg und +95 kg
  • Frauen:   -52 kg, -60 kg, -70 kg und +70 kg


NRW-Erfolge bei den Meisterschaften

Aus Nordrhein-Westfalen gingen zwei vielversprechende Athletinnen an den Start:
 

Isabell Thal (Budoka Höntrop, J2)

Die Olympiafünfte von Paris hatte die Herausforderung, in einer höheren Gewichtsklasse anzutreten, da sie in ihrer eigentlichen Klasse bis 52 kg die einzige Starterin war. Deshalb kämpfte sie in der Kategorie bis 60 kg – und meisterte diese Aufgabe eindrucksvoll.

Isabell gewann alle ihre Kämpfe souverän und besiegte dabei sogar ihre ehemalige Nationalmannschaftskollegin und Paralympics-Siegerin Ramona Brussig vorzeitig mit Ippon. Nach ihrem Grand-Prix-Sieg im November 2024 in Kasachstan sicherte sie sich nun auch ihren ersten internationalen Deutschen Meistertitel.
 

Finnja Stiller (Judoka Rauxel, U18)

Die zweite NRW-Starterin war die erst 14-jährige Finnja Stiller. In der U18-Klasse bis 70 kg dominierte sie ebenfalls das Teilnehmerinnenfeld. Wie Isabell konnte auch Finnja alle ihre Kämpfe vorzeitig gewinnen und verteidigte somit souverän ihre Titel aus den letzten Jahren.

Bundestrainerin Carmen Bruckmann bescheinigte Finnja ein enormes Potenzial. Sollte sie die notwendigen medizinischen Untersuchungen für die Para-Judo-Klassifizierung erfolgreich durchlaufen, könnte NRW neben Isabell Thal bald eine weitere vielversprechende Kandidatin für die Paralympischen Spiele 2028 in Los Angeles haben.