ID-Judolehrgang zum Erfahrungsaustausch

Einmal im Jahr treffen sich Trainer*innen, Übungsleiterungen der ID-Judoka, Sonder- und Sozialpädagog*innen zu einem Erfahrungsaustausch-Lehrgang in Hennef.

© Wolfgang Janko, BRSNW

Vom 21. - 23. Januar 2022 war es wieder soweit - Trotz der massiven Corona-Einschränkungen fanden 16 Interessierte den Weg zur Sportschule, um an dem BRSNW-Wochenend-Lehrgang unter der Leitung von Dr. Wolfgang Janko teilzunehmen.

Im Theorieteil am Freitagabend wurden die coronabedingten Probleme des ID-Judo intensiv diskutiert. Immer noch sind einige Sporthallen gesperrt und ID-Gruppen nach wie vor vom Trainigsbetrieb ausgeschlossen. In vielen Förderschulen wird immer noch kein Sportunterricht und damit auch kein Judo angeboten.

Die Lehrgangspraxis sollte die speziellen Bedingungen der Corona-Zeit widerspiegeln und besonders Übungsmöglichkeiten für ein Judo ohne Partner*in enthalten.

Frank Schuhknecht brachte den Teilnehmer*innen TAISO als viertes Judo-Element durch ein zusammengefasstes Kursprogramm näher. Die Übungsleitungen und Trainer*innen können daraus viele Anregungen und Ideen für das Training in ihren Gruppen übernehmen.

Als eine weitere Übungsform wurde „Boot-Camp“ vorgestellt- ein Trainingsprogramm, das in der amerikanischen Armee entwickelt und vor allem in Maßnahmen der Resozialisierung eingesetzt wird.

 

Den Schwerpunkt der Lehrgangspraxis bildete jedoch die Entwicklung kontaktloser Kataformen für ID-Judoka. Dies Idee wurde bereits im ersten Corona-Jahr, als nur virtuelles Einzeltraining möglich war, geboren und könnte auch in der Zeit danach als Wettkampfform für ID-Judoka, die Probleme beim Partnertraining haben, weitergeführt werden.

ID-Kata-Experte Jörg Wolter stellte den Teilnehmenden vier kontaktlose-Kataformen für ID-Judoka der Wettkampfklassen 1, 2 und 3 vor, dazu noch eine kontaktlose Kata für die nicht stehfähigen Judoka. Die erarbeiteten Formen wurden intensiv geübt und fachlich diskutiert.

Man einigte sich auf kleine Veränderungen, die Jörg noch einarbeiten wird, so dass wir diese Formen der kontaktlosen Kata unseren Vereinen und Institutionen als Video-Angebot zur Verfügung stellen können. Bereits bei der inklusiven Landes-Kata-Meisterschaft im April soll die kontaktlose Kata, auch wenn die Zeit bis dahin recht kurz ist, in das Wettkampfprogramm aufgenommen werden.

Der Lehrgang schloss mit der Bekanntgabe und Diskussion der geplanten und hoffentlich durchführbaren ID-Maßnahmen im Jahr 2022. Erstmals wird es unmittelbar nach der Internationalen Deutschen ID-Judomeisterschaft in Hannover ein internationales ID-Trainingslager geben, und in Frankreich ist im Oktober 2022 die 2. ID-Judo-Weltmeisterschaft geplant.

Bei der anschließenden Lehrgangsauswertung blickten alle auf ein interessantes und sehr schönes Wochenende zurück. Im Namen des Lehrgangsleiters ein Dankeschön an alle Trainer*innen und Übungsleiter*innen für die engagierten Anregungen und tollen Ideen für das ID-Judo.