2. Teil der Inklusiven Ausbildung in Hennef absolviert - 24 ID-Judoka sind nun Trainer-Assistenten

Der Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen führte in Kooperation mit dem Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband eine inklusive Trainer-Assistentenausbildung in der Sportart Judo durch. Die Ausbildung wurde finanziell von der Herbert-Grünewald-Stiftung in Leverkusen  unterstützt, so dass die Teilnehmerbeiträge niedrig gehalten werden konnten. Auch waren alle Teilnehmer des Lehrgangs vollständig geimpft, was die gesundheitliche Sicherheit der Lehrgangsteilnehmer erheblich erhöhte.

Mit 30 Teilnehmern, darunter sieben Trainer, war der 2. Teil der inklusiven Trainerassistentenausbildung  2021 sehr  gut besetzt. Zwei ID-Judoka reisten mit ihrem Trainer für diesen Lehrgang extra aus München an. Für den 14 stündigen Lehrgang standen dieses Mal nur zwei Tage zur Verfügung. Da die Sportschule in Hennef  an den Wochenenden bis Weihnachten vollständig ausgebucht ist, war kein anderer Termin möglich.

Für den 1. Teil der Ausbildung, die vom 3. – 5. September stattfand, stand noch das gesamte Wochenende zur Verfügung.

Somit waren die Teilnehmer an diesem verkürzten 2. Teil besonders gefordert. Am 1. Lehrgangstag absolvierten alle Judoka von 10 Uhr morgens bis 22:00 Uhr am Abend, nur unterbrochen von den Mahlzeiten, ein straffes Lehrgangsprogramm. Zunächst konfrontierte NRW-Landestrainer Frank Schuhknecht die zukünftigen Trainer-Assistenten mit der Übungsform TAISO, ein Gymnastiksystem, das besonders für Judoka geeignet ist. Anschließend ging es um Judo-Basistechniken zum Fallen, Halten und Werfen. die alle Trainer-Assistenten beherrschen müssen

Nach dem Mittagessen erklärte und demonstrierte Dr. Wolfgang Janko den in NRW entwickelten Skill-Test zur Einteilung der ID-Athleten in die Wettkampfklassen I, II und III.

Die Lehrgangsteilnehmer bekamen die Möglichkeit, in Partnerarbeit den Test durchzuführen und die ermittelten Ergebnisse auszuwerten. Es stellte sich heraus, dass für fast alle anwesenden ID-Judoka die Testergebnisse mit der aktuellen Wettkampfeinteilung übereinstimmen.

Nach einer kurzen Kaffeepause erfolgte der praktische Prüfungsteil. In Kleingruppen mussten die angehenden Trainer-Assistenten Spiele und Übungsfomen, die für den Trainingsbeginn und für das Trainingsende geeignet sind,  zusammenstellen, den Teilnehmern vorstellen und mit ihnen durchführen. Vor 30 Leuten zu sprechen, zu erklären und anschließend die Übungen mit allen durchzuführen, ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe.

Nach dem Abendessen ging es noch einmal auf die Matte, denn unter der Leitung von Frank Schuhknecht wurden noch spezielle Formen des Randori mit spezifischen Aufgabenstellungen erarbeitet.

Dann wartete auf alle Teilnehmer der Fitnessraum der Sportschule mit speziellen Trainingsformen zum Kraft- und Ausdauertraining.

Zum  Abschluss eines sehr langen Lehrgangstags ging es noch in die  Schwimmhalle. Bevor es aber ins Wasser ging, standen noch Verhaltensregeln und Sicherheitsmaßnahmen im Schwimmen auf dem Programm. MIt einer einstündigen Schwimmzeit endete der Tag gegen 22 Uhr, und nur noch die wohlverdiente Bettruhe stand an.

Ein Theorieblock am nächsten Morgen bildete den Abschluss der Ausbildung. Neben Informationen zum Wettkampf- und Prüfungssystem für das ID-Judo waren noch zwei theoretische Prüfungsteile zu absolvieren. Zunächst musste in Gruppenarbeit eine Trainingseinheit zusammengestellt werden und es galt einzelne Elemente zu einer Judostunde zusammenzustellen. Zwei ID-Judoka präsentierten abschließend den Teilnehmern die visualisierten Ergebnisse. Auch die nicht leichte Aufgabe, vor einer großen Gruppe zu referieren, meisterten die ID-Judoka souverän.

Im letzten Prüfunsgsteil ging es um die Auswertung einer Wettkampfliste im Pollsystem, wie sie im ID-Judo fast ausschließlich zur Anwendung kommt.

In  Gruppenarbeit mussten die Einzelergebnisse des Wettkampfes in die Ergebnisliste übertragen werden, um so das Endergebnis zu ermittelt. Mit Unterstützung der anwesenden Trainer  konnten alle Gruppen die korrekte Rangfolge in der Wettkampfliste herausfinden, so dass auch der letzte Prüfungsteil der Assistentenausbildung von allen Teilnehmern erfolgreich absolviert werden konnte.

Den Vereinen stehen nun 24 zertifizierte Trainer-Assistenten zur Verfügung, die unter der Leitung eines Trainers im täglichen Übungsbetreib auf und neben der Judomatte erfolgreich eingesetzt werden können.