1 Jahr bis zu den Winter-Paralympics: So stehen die Chancen für die NRW-Athlet*innen

Noch 365 Tage sind es, bis die Winter-Paralympics in Mailand und Cortina d’Ampezzo eröffnet werden.

Nachdem der Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen (BRSNW) schon bei den Sommerspielen in Paris der erfolgreichste Landesverband war, sieht es ein Jahr vorher so aus, als könnten immerhin einige NRW-Athlet*innen in Italien dabei sein.

Nach der Eröffnungsfeier im Amphitheater Arena di Verona werden bis zum 15. März 2026 in insgesamt sechs Sportarten 79 Medaillenentscheidungen ausgetragen: im Para Ski alpin, Para Biathlon, Para Langlauf, Para Snowboard, Para Eishockey und im Rollstuhlcurling.

Die besten Chancen aus NRW-Sicht gibt es aktuell im Para Langlauf dank Sebastian Marburger vom SK Wunderthausen. Der 27-Jährige war nicht nur 2023 Weltmeister mit der offenen Staffel, sondern holte mit dieser in der aktuellen Saison auch WM-Silber. Zudem gewann er im Weltcup beide Klassik-Sprints gegen hochklassige Konkurrenz, wenngleich ihm bei der jüngsten Sprint-WM in Trondheim nur Platz fünf blieb.

Im Para Langlauf gibt es seit zwei Monaten eine weitere Hoffnung: Kathrin Marchand, Para Ruderin vom RTHC Bayer Leverkusen, hat nach den Sommer-Paralympics in Paris entschieden, Langlauf zu lernen und es auf Anhieb in den Weltcup geschafft, weil die Olympia-Ruderin von 2016 auf 20 Jahre Ausdauersport aufbauen kann. Im WM-Sprint von Trondheim verhinderte nur ein Sturz die Finalteilnahme, aber auch ihre Hoffnungen auf eine Nominierung für die Paralympics sind durchaus realistisch.

Bleibt aus NRW-Sicht noch eine große Wundertüte: die Para Eishockey-Nationalmannschaft, zu der aktuell Jano Bussmann, Ingo Kuhli-Lauenstein von den Wiehl Penguins sowie Benedikt Felderhoff und Sven Stumpe von den Grizzlys Bergkamen zählen. Diese kann sich mit einem Platz unter den besten fünf Teams bei der WM in Buffalo (USA) vom 24. bis 31. Mai erstmals seit 2006 wieder für die Paralympics qualifizieren. Sollte das nicht direkt gelingen, gäbe es noch ein Qualifikationsturnier Ende 2025, bei dem die letzten beiden Slots vergeben werden.

Auch im Para Ski alpin mischt das Rheinland mit. Der gebürtige Langenfelder Jeremias Wilke, der für die SG Ennepetal startet, ist Guide des sehbehinderten Skifahrers Alexander Rauen, der in Bonn studiert hat und über den Ski-Treff in Winterberg zum Para Ski alpin fand.

In einem Jahr wissen wir mehr, wer den BRSNW bei den Winterspielen vertritt – selten waren die Aussichten größer, dass sich ein kleines, hoffnungsvolles NRW-Team zusammenfindet.