1. ID-Dan-Prüfung 2022 und ID-Landes-Kata-Meisterschaft in Dülmen

Nachdem die letzte geplante ID-Dan-Prüfung Corona bedingt ausfallen musste, konnte dieses Jahr wieder ein Neustart erfolgen.

Zum ersten Dan-Vorbereitungslehrgang nach der langen Pause trafen sich in Dülmen zwanzig Judoka mit und ohne Behinderung, um sich gemeinsam auf die anstehende Dan-Prüfung im Modul „Kata“ vorzubereiten.

Die DJK Dülmen stellte ihre Sporthalle im  Anna-Katharinen-Stift kostenlos zur Verfügung und das Team um Bernard Freitag organisierte die gesamte Verpflegung, so dass die Lehrgangsteilnehmer kostengünstig die dreitätige Vorbereitungsmaßnahme absolvieren konnten. Außerdem stellten sich zahlreiche Dülmener Judoka als Partner für die ID-Judoka zur Verfügung.

Der Lehrgang wurde nun schon traditionsgemäß von Jörg Wolter, im NWJV Ansprechpartner für ID-Prüfungsfragen,  geleitet.  Einmal mehr verstand Jörg es  meisterhaft, die Teilnehmenden, auch nach so langer Pause, zum intensiven Üben am Freitag Abend und während des gesamten Samstags zu motivieren.

Die  Dan-Prüfungsordnung ID-Judo ist  auf drei Module: „Kata“, „Boden“ und „Stand“ aufgeteilt. Diese Aufteilung ist notwendig, um möglichst vielen ID-Judoka unter Berücksichtigung ihres individuellen Handicaps die Möglichkeit zu geben, sich einen „Dan-Grad“ zu erarbeiten.  Für viele ID-Judoka ist das Modul „Kata“ eine besondere Herausforderung, denn neben dem notwendigen Bewegungslernen ist hier auch die Merkfähigkeit besonders gefordert.

Allerdings mussten, wiederum Corona bedingt, von den sieben Kandidaten vier kurzfristig absagen, so dass am Ende nur noch drei Dan-Anwärter zur Prüfung anstanden. Zwei ID-Judoka wollten ihre im letzten Jahr ausgefallene letzte Teil-Prüfung „Standtechniken“  absolvieren, so dass für das ursprüngliche geplante Modul „Kata“ nur noch ein Bewerber anstand, eine besondere Herausforderung für Lehrgangsleiter Jörg Wolter, Kata – und Stand-Module an dem Wochenende zu kombinieren. Mit Andrea Kuhne, Patrick Barendonk und Sebastian Wind bewarben sich allerdings sehr erfahrene und äußerst erfolgreiche ID-Judoka, was die Lehrgangsarbeit doch erheblich erleichterte.

Das wurde auch am Sonntag Morgen bei der Dan-Prüfung deutlich. Unter den Augen des NWDK Prüfungsvorsitzenden Wolfgang Thies und der Prüfungskommission von Jörg Wolter, Jürgen Hatzky und Dr. Wolfgang Janko absolvierten alle drei Kandidaten eine hervorragende Prüfung und bestanden ihre Module mit Bravour.

Für Andrea Kuhne aus Hünxe und Patrick Barendonk aus Bocholt erfüllte sich damit der lange Traum, endlich den schwarzen Gürtel tragen zu dürfen. Bastian Wind aus Hünxe absolvierte sein 2. Modul und muss noch bis zum Ende des Jahres warten, um auch seine Dan-Prüfung erfolgreich abschließen zu können.

Nach der Dan-Prüfung folgte noch die inklusive Landes-Kata-Meisterschaft, erstmals mit einer in Corona-Zeiten von Jörg Wolter entwickelten Einzel-Kata.

Hier gingen sechs ID-Judoka an den Start. Sie mussten einen imaginären Partner mit fünf Techniken, jeweils eine Technik aus den fünf Kata-Gruppen, werfen und dabei die Bewegungsfolgen der Kodokan-Kata einhalten. Eine nicht ganz leichte Aufgabe, denn gerade die für Kata-Demonstrationen wichtige Merkfähigkeit ist bei vielen ID-Judoka   deutlich eingeschränkt.  Dennoch gab es gute Einzelvorstellungen der Teilnehmer/innen mit einer klaren Siegerin, der amtierenden ID-Europameisterin Carina Niemeyer (DJK Dülmen).

In der Inklusiven Kata für die Wettkampfklasse II, der 1. Gruppe der Katame-No-Kata, gab es einen spannenden Wettbewerb zwischen den drei Paaren aus Hünxe bzw. Oberhausen, den schließlich Jan Himmelberg mit seinem Partner Gerd Schäfer knapp gewinnen konnte.

Bei der Nage-No-Kata der Wettkampfklasse I standen  sich die Dauerrivalen, die vierfachen Deutschen Meister Andreas Gramsch/Nina Völkel und die ewigen Herausforderer Patrick Barendonk/Cedrik Ueffing gegenüber.  Dieses Mal sollte es besonders spannend werden, da in der ersten Runde Andreas Gramsch ein kleiner Fehler unterlief und das Bocholter Paar in Führung gehen konnte. Leider verletzte sich Cedrik Ueffing bei der Technik „Sasae-Tsuri-Komi-Ashi“ am Rücken, so dass das Paar zur zweiten Runde nicht mehr antreten konnte. So siegten wieder Andreas Gramsch mit seiner Partnerin Nina Völkel, die in der zweiten Wettbewerbsrunde eine gewohnt und souveräne Kata demonstrierten. Alle hier gestarteten  Paare wollen bei der Inklusiven Deutschen Kata-Meisterschaft des Deutschen Judo-Bundes am 28. Mai in Hamburg antreten und Titel und Medaillen gewinnen.