Kampfsport mit Prothese - Be your own Hero macht es möglich!

Kampfsport mit Prothese, geht das?„Na klar“, sagen Kim Samonte und Denis Oliwka vom Team Samonte in Duisburg.
Der Beweis folgte am Sonntag, 30. August am Samontebeach, als im Rahmen der GMC Fight Island eine Trainingseinheit des inklusiven Kampfsportprojektes BYOH (Be Your Own Hero) veranstaltet wurde.

© Pervin Inan-Serttas / Seven Sport

© Pervin Inan-Serttas / Seven Sport

Das inklusive Kampfsportprojekt Be Your Own Hero (BYOH) hat am vergangenen Sonntag, 30. August 2020, um 10 Uhr am Duisburger Samontebach nach monatelanger Pause seine Eventreihe wieder aufgenommen.
Unter Einhaltung der Sicherheits- und Hygieneauflagen (Maskenpflicht auf dem Gelände, Abstandsregelungennahmen) fand im Rahmen der GMC Fight Island das erste offene Training nach dem Restart statt. Unter den Teilnehmern waren unter anderem der beimamputierte Stand-Up-Paddler Matthias Wagner und Sara Grädke, Leichtathletik-Trainerin vom TSV Bayer Leverkusen.

Der Ansatz der Eventreihe bleibt auch nach Corona-bedingten Pause derselbe:

„Wir wollen Menschen mit Beeinträchtigungen dazu ermutigen, sich dem Kampfsport zu widmen und ihn auszuprobieren“ sagt Yasmin Uygun, Gründerin von BYOH.
 

Bei BYOH geht es um den Glauben, um Vertrauen und Leidenschaft, um Grenzerfahrungen, Gemeinschaft und Spaß.
Um einwandfreie Kämpfe und einen sicheren Ablauf zu gewährleisten, war ein medizinischer Check im Vorfeld der Kämpfe vorgesehen. Dann ging das Training los. Eine Vielzahl von Kampftechniken wurde auf die Teilnehmer mit den unterschiedlichen Einschränkungen angepasst.
Kim Samonte vom Team Samonte, die das Training mit Denis Allen geleitet hat, zeigte sich zufrieden: „Wir sind glücklich, dass doch so viele hier zum Strand gekommen sind. Egal, ob Menschen mit und ohne Handicap – alle hatten sehr viel Spaß.“

BYOH will Chancen aufzeigen und Kampfsport für Menschen mit Handicap voranbringen.  Das Inklusionsprojekt Be Your Own Hero, kurz BYOH, soll zeigen:

Kampfsport ist auch für Menschen mit Handicap auch möglich.

Sie können einstecken, austeilen, ausweichen und tänzeln - wie jeder andere auch. Mit dem Projekt will Gründerin Yasmin Uygun Vorbehalte und Berührungsängste abbauen. Viele Menschen mit Behinderung hätten zwar keine Angst vor dem Kampfsport, aber befürchteten, von Trainern abgewiesen oder komisch angeschaut zu werden: „Unser Ansatz liegt genau dort und baut Ängste ab. Unsere Trainer sind offen und freuen sich auf die inklusiven Sportevents.“

Tatsächlich sieht man Prothesenträger im Kampfsport noch verhältnismäßig selten. Sportarten wie Leichtathletik oder Tischtennis sind bei Menschen mit Handicap immer noch deutlich beliebter. Die bisher größten Angebote für sie gibt es in den Kampfsportarten Judo, Taekwondo, Karate und Boxen.
Judo gehört für Sehbehinderte seit 1988 zum Programm der Paralympics. Bei den Spielen, die in diesem Jahr vorgesehen und nun wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben wurden, sollte Taekwondo für Sportler mit Beeinträchtigungen an Armen oder Beinen hinzukommen. Kampfsportarten besetzen dann zwei von 22 Disziplinen bei paralympischen Sommerspielen.

Duisburg als Auftakt für den Restart der Eventreihe

BYOH trägt seinen Teil dazu bei, diese Entwicklung zu fördern. Der Event in Duisburg war der Auftakt einer hoffentlich wieder stärker getakteten Tour durch ganz Deutschland. Denn auch das BYOH-Projekt hat mit seiner Eventreihe durch Corona pausieren müssen. Jetzt hofft Yasmin Uygun, dass die kostenlosen Trainings für körperlich eingeschränkte Newcomer wieder Fahrt aufnehmen können. „Selbstverständlich unter Einhaltung jeglicher Sicherheits- und Hygieneauflagen“, versichert die Gründerin, die hauptberuflich als Krankenschwester arbeitet. „Unter Berücksichtigung aller Auflagen möchten wir unsere Plattform weiterhin für
Menschen mit Handicap anbieten, um in die Welt des Kampfsportes einzutauchen, auch in Zeiten der neuen Normalität", sagt sie.
Der nächste BYOH-Event findet übrigens auch wieder in Duisburg und wird schon bald terminiert. „Und wir sind zuversichtlich, dass es noch mehr werden“, sagt die Uygun.
Die Eventreihe wird von der deutschen Profitour German MMA Championship (GMC) als Partner unterstützt. Prothesenhersteller sind ebenfalls an Bord. „Das ist ein riesiger Gewinn für uns. Wir hoffen aber, dass sich noch weitere Sponsoren unserer Eventreihe finden. Der Kampfsport für Menschen mit Handicap hat das mehr als verdient“, wirbt Uygun für mehr Unterstützung.

Weitere Informationen unter: www.byoh-kampfsport.com
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Über BYOH – Be Your Own Hero:

Be Your Own Hero – kurz BYOH – ist ein inklusives Kampfsportprojekt, durch das Menschen mit und ohne Handicap in die Welt des Kampfsports eintauchen können. Ob Jung oder Alt – alle am Kampfsport interessierten Menschen können bei BYOH nicht nur mit geübten Kampfsportrainern trainieren, sondern vor allem eine Menge Spaß haben. Ganz nach dem Motto: Sei dein eigener Held!

Kontakt zur Gründerin:
Yasmin Uygun
Tel.: 0162-4166574
Mail: byoh.kampfsport@gmail.com

Kontakt zur Pressestelle BYOH:
Tel.: 0151-41908730
Mail: kampfsportbyoh@gmail.com