Interviewreihe: Rinaldo van Rheenen, Erfahrungen als Kampfrichterwart.

Die Interviewreihe „Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Es ist Arbeit, die unbezahlbar ist.“, beschäftigt sich mit ehemaligen aber auch aktiven freiwilligen Helfern, die uns Eindrücke aus der alltäglichen Arbeit des Ehrenamts geben.

Siegerehrung. Rinaldo van Rheenen (r.)

In unserem heutigen Interview haben wir unsere Fragen an Rinaldo van Rheenen gestellt. Er ist seit 2008 ehrenamtlich für den BRSNW unterwegs. Er ist Kampfrichterwart für Para Leichtathletik und setzt die Kampfrichter für die verschiedenen Wettkämpfe ein.

BRSNW: Herr van Rheenen, was ist Ihre derzeitige ehrenamtliche Aufgabe?

R. van Rheenen: Als Kampfrichterwart für Para Leichtathletik ist es meine Aufgabe ist die Ausbildung und Koordination der Einsatz von Kampfrichtern für die verschiedenen Wettkämpfe aus.

BRSNW: Wie und Wann kamen Sie damals zu Ihrem Ehrenamt?

R. van Rheenen: Seit einigen Jahren bin ich beim „Tag der Begegnung“ involviert. So kam es 2008 dazu, dass ich dort von Wilhelm Hanebeck, von allen nur Willi genannt, angesprochen wurde. An diesem Tag habe ich mich viel mit Willi und seinem Team unterhalten. Wir hatten dieselben Vorstellungen und Ideen. 2009 war es dann soweit und ich beschloss mich seinem Kampfrichterteam anzuschließen. Das war der Anfang. Bis heute ist viel passiert und letztendlich darf ich mich jetzt Kampfrichterwart nennen.

BRSNW: Was treibt Sie an das Ehrenamt auszuführen?

R. van Rheenen: Mir macht die Arbeit Spaß und das Team ist super. Außerdem habe ich „Angst“ vor zu viel Ruhe in meinem, mittlerweile, Rentnerleben. Durch das Ehrenamt habe ich Bewegung und Beschäftigung. Aber auch die Freude über einen zuvor geplanten, sauberen Ablauf des Wettkampfes und der daraus resultierende Spaß für die Athleten erfreut mich immer sehr.

BRSNW: Was war Ihr bisher schönstes Ereignis für Sie?

R. van Rheenen: Da gibt es viele verschiedene Geschichten, an die ich mich immer wieder erinnern werde. Aber im Allgemeinen wird es immer der Spaß an einem reibungslosen Ablauf und einer guten Kampfrichterleistung sein. Zwei dieser Geschichten möchte ich aber trotzdem erwähnen. Zum einen war das der Lehrgang in Notwill (Schweiz) zusammen mit Petra Müller. Das war 2014, wir wurden damals als Referenten eingeladen, um Kampfrichter im Rollstuhlsport weiterzubilden. Ein anderer Grund für unseren Besuch in der Schweiz waren die Grand Prix Para Athletics Notwill 2014, dort durften wir dann auch als Schiedsrichter teilnehmen. Eine weitere Reise ging für mich nach Italien genauer gesagt nach Grosseto. Nach einer Bewerbung beim Internationalen Paralympischen Komitee, Ziel war eine Ausbildung zum „International Technical Official“ und bestandener Onlineprüfung wurde ich dorthin eingeladen. Nach zwei Tagen Theorie und vier Tagen Praktikum beim IPC Grand Prix Grosseto, hielt ich dann mein ersehntes Zertifikat in den Händen und hoffte auf einen Einsatz bei der IPC. Die dann auch folgten, u.a.  bei einige Para Leichtathletik  Grand Prix, Berlin Marathon, Deutsche-, Europa- und Weltmeisterschaften. Am schönsten aber, ist es im Team zu arbeiten und die Athlet*innen eine faire und reibungslosen Wettkampf zu ermöglichen.

BRSNW: Was machen Sie in Ihrer Freizeit außerhalb Ihrer ehrenamtlichen Zeit?

R. van Rheenen: Um mich körperlich fit zu halten, bin ich noch aktiver Übungsleiter im Rehasport. Das hält mich in Bewegung und ich merke das es mir einfach guttut. Wenn ich dann mal wirkliche Freizeit habe, genieße ich es einfach die Seele baumeln zu lassen.

BRSNW: Das ist auch mehr als verdient. Im Namen des ganzen BRSNW möchten wir Ihnen ein großes Dankeschön für Ihr ehrenamtliches Engagement aussprechen. Natürlich auch für Ihre Zeit uns dieses Interview zu ermöglichen.