Fortbildung "Trendsportarten" in Duisburg

Am 12. Juni 2019 fand in Duisburg zum ersten Mal eine Fortbildung zum Thema „Trendsportarten im Rehasport" statt. Ziel der Veranstaltung war das Aufzeigen wie der Rehabilitationssport und der Sport in den Vereinen den Weg zum selbstbestimmten Sportreiben einleiten und fördern können.

Foto © Axel Görgens, BRSNW

Gerade die Hinführung zum Ausprobieren neuer Sportarten oder dem Finden eines individuellen Lifetime Sports gelingt häufig über die Rehasportgruppe im Verein oder ein Mobilitätstraining in einer Selbsthilfegruppe.

Gerade den bio-psycho-sozialen Aspekten und Zielen des Sports, die sich am Leichtesten durch die Gemeinsamkeit in einer Gruppe erreichen lassen, kommen hier große Bedeutung zu.

Durch den Tag, der gespickt war mit Gastbeiträgen und Erfahrungsberichten erfahrener Sportler, führte Referent Axel Görgens. Nach kurzer Einführung und Vorstellung der Teilnehmer eröffnete Mirko Molitor den praxisnahen Teil und zeichnete seinen mitunter schweren Weg vom Sportangebot in der Schule über den Vereinssport bis hin zum ambitionierten „Racer“ im Handbike auf. Voller Freude und Tatendrang erklärte er den erstaunten Teilnehmern, wie der Einsatz seines Handbikes sein Leben aktuell verändert. 1.700 zurückgelegte Kilometer in den letzten drei Monaten sprechen hier eine ganz klare Sprache.

Die Teilnahme an Rennen und das wöchentliche Training in Venlo mit den Nette – Bikers sind die eine Seite des Trendsports, die andere seine Aktivität im Breitensport.

Die Teilnehmer*innen konnten die ersten Runden „erfahren“ und sehen, welch Mobilitätpotential ein Handbike mit sich bringt.

So war es kaum verwunderlich als Mirko die Fortbildung zugunsten seiner anvisierten „Trainingsrunde“ um die Sechs – Seen Platte nach gut einer Stunde wieder verlassen musste. Nahtlos tauchten die Übungsleiter in tiefere Gefilde ab. Heike Kanter, Multiple-Sklerose betroffene Übungsleiterin, demonstrierte ihren Weg von der Teilnehmerin eines Mobilitätstrainings zur aktiven Übungsleiterin hin zur Freiwassertaucherin“ in Ägypten. Heike verstand es die Auswirkung solcher Aktionen auf das Selbstbild eines Menschen mit Behinderung zu beschreiben und die weiteren positiven Effekte zu untermalen. In einer Präsentation zeigte sie auf, dass die Tauchorganisation IAHD mit gut ausgebildeten Trainern Lösungen für nahezu alle Behinderungsformen anbietet.

Neben den eingesetzten Fachreferenten gab es eine kurze Exkursion in die Vielfalt der Angebote des BRSNW: Schnupper – und Aktionstage zu den Sportarten Wasserski, Eissport, Klettern, Kanufahren etc. – Barrieren befinden sich eher im Geist als im Körper.

Nach kurzer und intensivem Schlagabtausch im „Tischvolleyball“, einer tollen Sportart für Menschen mit komplexeren Behinderungsformen, kam mit Christina Renneberg eine ambitionierte Skifahrerin, die die vielfältigen Möglichkeiten zur Partizipation im Schnee anschaulich darstellte.

Auch bei ihr begann der Weg im Rehasport bei der RGB Dortmund, einem Verein der in Sachen Mobilitätstraining, Breitensport Leistungssport eine Vorreiterrolle übernommen hat.

Verdeutlicht wurde aber auch der Stellenwert des ambulanten Rehabilitationssports, der in den meisten Fällen die Teilhabe durch speziell angepasste und gezielte Förderung ermöglicht.

Gerade die Bildung von Peer – Groups als wesentliches Merkmal des verordneten Rehasports in festen Gruppen, hat hier eine immense Wirkung.

Unser Dank geht vornehmlich an Mirko, Heike und Christina die sich mit viel „Herzblut“ eingebracht haben und die Veranstaltung als „Role – Models“ noch praxisnäher an die Teilnehmer*innen heranbringen konnten.

Da für den BRSNW die Themen Nachhaltigkeit und Angebotsentwicklung im Fokus stehen, konnten schon einige Termine über stattfindende Aktionen kommuniziert werden.

Hinweise zu den Veranstaltungen finden sie auf unserem Qualifizierungsportal

www.brsnw-qualifizierung.de.